2. Dezember 2016

Architektur unter der Lupe: Walter Gropius

Der Wegbereiter der Moderne

Walter Gropius war ein deutscher Architekt und Gründer des Bauhaus, der bedeutendsten Kunstschule der Moderne. Neben Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier gilt er als Mitbegründer der modernen Architektur. Wir haben uns die Karriere des Architekten einmal näher angesehen.

Die frühen Anfänge

1903 begann Gropius ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule München, das er ab 1906 an der Technischen Hochschule Charlottenburg fortsetzte, 1908 aber ohne Diplom abbrach. Nach zweijähriger Mitarbeit in einem Architekturbüro machte sich Gropius als Industriedesigner und Architekt selbstständig. Er entwarf Inneneinrichtungen, Tapeten, Serienmöbel, Autokarossen und eine Diesellokomotive. Seine erste wirklich bedeutende, architektonische Arbeit war das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine, das für seine besondere Stahl- und Glasarchitektur ausgezeichnet wurde.

Bauhaus

Die Bauhaus-Zeit

In der Umbruchstimmung der Nachkriegsjahre des Ersten Weltkrieges kann Gropius das Weimarer Kunstgewerbe mit seinen Ideen aktiv mitbestimmen: Er gründet die Kunstschule Bauhaus, die nach Art und Konzeption damals etwas völlig Neues war. Die Schule stellte eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk dar und gilt bis heute als die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert. Sie bestand von 1919 bis 1933 und gilt weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst – egal ob Tanz, Design, Kunst oder Musik. Fast nebenbei entstehen dabei die wahren Designikonen des 20. Jahrhunderts: Wilhelm Wagenfeld baut seine berühmte „Bauhausleuchte“, Marcel Breuer gestaltet Stühle und Tische nach Vorbild eines gebogenen Stahlrohres, Feininger und Schlemmer malen kubistische Gemälde und Walter Gropius baut seine bekannten weißen Kubus-Häuser, die später auf der Weltkulturerbe-Liste landen.

Exil in Amerika

Bis 1943 hält sein Erfolg in Deutschland an – dann emigriert er – auf der Flucht vor den Nationalsozialisten – nach Amerika, wo er vor allem aktiv an der Ausbildung junger Architekten arbeitet. In seinen letzten Lebensjahren war Gropius wieder häufiger in Berlin unterwegs, wo er unter anderem 1957 einen neungeschossigen Wohnblock im Hansaviertel errichtete. Er stirbt 1969 mit 86 Jahren in den USA.

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