1. September 2017

Architekten unter der Lupe: Zaha Hadid

Gefeierte Architektin der Moderne

Sie war ein internationaler Star der Kultur- und Architekturszene, galt als Meisterin der Kinetik und begnadete Kalligrafin. Als Erfinderin des Post-Konstruktivismus wurde sie bekannt und als Königin der Kurven verehrt. Das Leben von Zaha Hadid und ihr künstlerisches Schaffen, waren ebenso facettenreich wie produktiv.

Frühe Jahre

Zaha Mohammad Hadid wurde 1950 in Bagdad geboren. Ihr Vater, der an der London School of Economics studiert hatte, war ein einflussreicher Geschäftsmann und Politiker der Progressive Democratic Party. Ihr westlicher Lebensstil veranlasste die Familie, nach der Machtübernahme durch Saddam Hussein im Irak, über den Iran nach Jordanien zu fliehen. An der Amerikanischen Universität in Beirut belegte Hadid zunächst das Fach Mathematik, bevor Sie ab 1972 Architektur in London studierte. Zeitlebens war sie auf der Suche nach einer neuen, expressiven Formensprache. Im Jahr 1980 gründete sie ihr eigenes Architekturbüro, das bis zu ihrem Tod 2016 über 950 Projekte in 44 Ländern betreut hat.

Berufliche Erfolge 

The new Port House in Antwerpen, entworfen von Zaha Hadid.

In London blühte Zaha Hadid künstlerisch voll auf: „Meine Wahlheimat ist Großbritannien, das einzige Land, in dem man künstlerisch erfolgreich und zugleich exzentrisch sein kann“, so Hadid. Für ihr futuristisch modernistisches Design bekam sie schon früh Anerkennung. Heute zeugen bedeutende Gebäude in aller Welt von ihrem Ideenreichtum. Wie zum Beispiel die beeindruckende Guangzhou Oper am Perlfluss der gleichnamigen, südchinesischen Großstadt. Oder das Phæno Science Center in Wolfsburg, Deutschland, mit seinem im Wesentlichen aus Beton und Stahl hergestellten Baukörper. Ebenso wuchtig wie dynamisch, schafft das Wissenschaftszentrum die idealen Voraussetzungen, um die Gedanken in der riesigen Experimentierlandschaft fließen zu lassen.

Eines ihrer bekanntesten Gebäude ist jedoch sicherlich das Hafenhaus in Antwerpen, ein Komplex aus Glas und Stahl. Er soll sowohl an den Rumpf eines Schiffes als auch an die, für Antwerpen so typischen, Diamanten erinnern. In Österreich beeindruckt die 2002 von ihr entworfene Bergiselschanze. Für sie bekam Hadid auch den österreichischen Staatspreis für Architektur verliehen.

„La Zaha“ und die Auszeichnungen

Nebst zahlreichen Auszeichnungen und Preisen, die Zaha Hadid im Laufe ihrer Karriere entgegennehmen durfte, war der Pritzker-Preis im Jahre 2004 der bedeutendste. Sie war die erste Frau, die mit diesem, in Fachkreisen hoch angesehenen und weltweit renommierten, Architekturpreis ausgezeichnet wurde.

Umso glücklicher schätzen sich die Südtiroler, dass Zaha Hadid gemeinsam mit der Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, kurz vor ihrem Tod, noch ein unterirdisches Bergmuseum entworfen hat. Das Messner Mountain Museum liegt auf knapp 2300 Metern Höhe. Durch seine drei Aussichtswürfel bietet es einen spektakulären Blick auf die umliegende Bergwelt.

 

Fotocredits: iStock.com/Asurobson, iStock.com/Peter-Braakmann, iStock.com/Lady-Photo

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