10. Februar 2017

So erkennen Sie hochwertiges Olivenöl

Der Experte Heinrich Zehetner über das flüssige Gold

Bereits vor einigen Wochen haben wir über die verschiedenen Öle in der Küche informiert. Heute nehmen wir das Olivenöl genauer unter die Lupe und haben uns dazu professionelle Hilfe geholt: Heinrich Zehetner ist seines Zeichens Olivenölexperte und ist als internationaler Verkoster und Tester in ganz Europa unterwegs. Als staatlich geprüfter Olivenöltester beschäftigt er sich seit mehr als 25 Jahren mit dem Öl der kleinen grünen Frucht und wurde, unter anderem, als Botschafter des Veronelli-Olivenölprojekts bekannt. Wir haben sein Wissen für Sie aufbereitet.

Qualitatives Olivenöl

Während viele das Olivenöl rein für Dressings oder zum Braten benützen, ist Heinrich Zehetner überzeugt: „Reinsortiges und hochwertiges Olivenöl ist kein Salat- oder Bratöl, sondern vielmehr als Gewürzöl zu sehen“. Es gibt circa 700 verschiedene Olivensorten, die in Kombination mit den jeweiligen Speisen unterschiedliche Aromen freisetzen und verstärken. Doch leider ist Olivenöl das meistgefälschte Lebensmittel in Europa, so der Experte: Viele Produkte seien fehlerhaft, minderwertig oder einfach falsch deklariert. Doch was bedeutet „qualitatives Olivenöl“ eigentlich und wie erkennt man es? Heinrich Zehetner rät zu reinsortigen, grün- fruchtigen, frischen Olivenölen aus einer frühen Olivenernte, die auch Schärfe und eine gewisse Bitterkeit haben. Er liefert auch noch ein paar Tipps für den nächsten Einkauf:


Tipps vom Profi: Daran erkennen sie hochwertiges Olivenöl!

• Die Fruchtigkeit: Hochwertiges Olivenöl hat eine extreme Frische in der Nase und erinnert am Gaumen an den Geschmack von grünen Oliven. Aber auch Nuancen von Gras, Äpfeln, Bananen, Artischocken, grünen und reifen Tomaten können mitspielen. Die Farbe sagt eher nichts über die Qualität aus und kann von tiefgrün, hellgrün bis goldgelb reichen. Einzig wichtig: Sie muss „leuchten“.

• Der Preis: Alles unter fünfzehn Euro je Liter ist laut Zehetner mit Vorsicht zu betrachten! Mit Logistik, Handelsspanne und Steuern kann ein hochwertiges Olivenöl 20 Euro und mehr kosten.

• Die Schärfe & Bitterkeit: Durch die weite Verbreitung von Billigölen sind Bitterkeit und Schärfe oft negativ behaftet. Aufgrund der Polyphenole  in den Bitterstoffen gilt aber: „Desto bitterer, desto gesünder!“

• Achtung bei den Deklarationen „kalt gepresst“ oder „erste Pressung“: Da es bei Qualitätsproduzenten keine „Pressung“ mehr gibt, stehen solche Deklarationen nicht zwingend für Qualität.

Olivenöl-Klassen für Zuhause

Ein gut bestückter Haushalt braucht laut Heinrich Zehetner ein einfaches Olivenöl zum Braten, ein hochwertiges, nicht zu scharfes, extra natives Olivenöl für Salate sowie ein Top-Olivenöl für die liebevolle Verfeinerung von Speisen. Hierbei wird das kalte Olivenöl wie ein Gewürz auf die fertige Speise gegeben. Übrigens: Der Mythos, Olivenöl würde sich nicht fürs Braten eignen, ist laut Zehetner falsch. Im gesamten Mittelmeerraum sei Olivenöl seit 2000 Jahren das beliebteste Koch- und Bratfett. Native Olivenöle haben nämlich einen Rauchpunkt von 220 Grad Celsius und sind bis 180 Grad bedenkenlos erhitzbar, wenn Sie filtriert sind. Trübe, unfiltrierte Olivenöle haben wiederum einen sehr geringen Rauchpunkt und oxidieren wegen der Olivenpartikel sehr schnell.

Mehr über Heinrich Zehetner und seine hochwertigen Olivenöle erfahren Sie auch auf seiner Website.

(c) Porträt Zehetner: wildbild.at

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