8. April 2016

Whiskey – das flüssige Gold

Geschichte, Herstellung und Sorten des kostbaren Tropfens.

Das Wort „Whiskey“ kommt ursprünglich vom gälischen „uisge beatha“, was soviel wie „Lebenswasser“ bedeutet. Doch was steckt wirklich in dem „Lebenswasser“? Woher kommt Whiskey, wie wird er hergestellt und wie trinkt man ihn eigentlich richtig? Wir haben die Antworten.

Die Geschichte des Whiskeys

Schottland behauptet, die erste schriftliche Nennung von Whiskey aus dem Jahr 1494 zu besitzen. Der Whiskey war dort ursprünglich ein Abfallprodukt des Gerstenanbaus im Hochland. Irland hingegen besitzt nachweislich die älteste lizenzierte Brennerei, die Bushmills. Im Jahr 1608 erteilte dort der König James I. offiziell die Lizenz zum Destillieren von Whiskey.

„Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whiskey voraus sein.“
Humphrey Bogart

Die Grundbegriffe

  • Malt: Whiskey, der nur aus gemälzter Gerste hergestellt wurde.
  • Blended Whiskey: Mischung aus verschiedenen Destillaten und Whiskeys.
  • Rye: Whiskey, der aus mindestens 51% Roggen hergestellt wurde.
  • Bourbon: Whiskey, der aus mindestens 51% Mais hergestellt wurde. Hat er über 51%, spricht man von Corn.

Die Herstellung

Das ausgewählte Getreide wird zum Keimen gebracht und nach zwei- bis dreitägigem Einweichen in kaltem Wasser zum Trocknen ausgebreitet. Die Enzyme werden in der Zwischenzeit aktiv und beginnen, Stärke in Zucker verwandeln. Bevor die Stärke vollends verschwunden ist, wird das Getreide gemahlen. Dabei entsteht das sogenannte Grist.

Das Grist wird nun in heißem Wasser zu verschiedenen Temperaturen insgesamt dreimal eingeweicht. Die Enzyme wandeln so die Stärke ganz in Zucker um. Die Flüssigkeit wird herabgekühlt und Hefe beigesetzt. Diese lebenden Hefekulturen wandeln jetzt den Zucker in Alkohol um. Die Fermentation dauert in etwa 2 bis 4 Tage. Das Resultat ist dann eine Art Bier und ist die Grundlage für die Whiskey-Herstellung.

Nun kommt die Königsdisziplin beim Whiskeymachen – die Destillation. Die Flüssigkeit wird erhitzt, der Alkohol vom Wasser getrennt, durch Kühlschlangen geleitet und verflüssigt wieder aufgefangen. Doch nicht der gesamte erhaltene Alkohol wird zur Whiskeyherstellung verwendet. Der Vorlauf und Nachlauf enthalten minderwertige und gesundheitsschädliche Stoffe. Nur das Mittelstück wird gesammelt. Doch auch diese Flüssigkeit ist noch kein Whiskey, sondern New Spirit: Er ist glasklar und enthält nur wenige Aromen. Der Whiskey entwickelt erst während der vielen Jahre im Fass sein Aroma. Er nimmt Farbe und Geschmacksstoffe des Holzes auf und ein kleiner Teil der Flüssigkeit verdunstet auch durch die Poren des Fasses. Erst nach drei Jahren Lagerung darf sich der Whiskey auch tatsächlich Whiskey nennen.

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Irish vs. Scottish Whiskey

Edle Tropfen aus Irland zeichnen sich vor allem durch ihren milden Geschmack aus. Irischer Whiskey wird nicht über Torffeuer gedarrt und statt Mais wird Hafer verwendet. Zusätzlich wird er auch dreimal destilliert und mindestens drei Jahre gelagert. Bekannte Sorten aus Irland sind zum Beispiel Jameson, Paddy, Kilbeggan oder Bushmills.

Scotch darf sich Whiskey nur dann nennen, wenn er in Schottland destilliert wurde und gereift ist. Es ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung und unterteilt sich in zahlreiche Arten:

  • Single Malt Scotch
  • Single Grain Scotch
  • Blended Malt Scotch
  • Blended Grain Scotch
  • Blended Scotch

Und so trinkt man Whiskey richtig!

Genug Theorie – jetzt geht’s ans Eingemachte! Überraschung: Guten Whiskey trinkt man in der Regel immer mit Wasser. Whiskey hat meist einen Alkoholanteil von 40-50% und betäubt die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge oder am Gaumen. Gerade wenn Sie einen Whiskey neu kennenlernen wollen, fangen sie am besten mit einem höheren Wasseranteil an. So können Sie sich an den Geschmack gewöhnen, und feststellen, wie mild oder scharf er ist. Eis hat hingegen im Glas nichts zu suchen: Whiskey wird in Zimmerwärme getrunken. Nur so kann er seine einzigartigen Duftstoffe perfekt entwickeln!

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