8. September 2020

Das ABC der Kochtöpfe.

Für jedes Gericht den richtigen Topf.

Der Kochtopf gehört zu den ältesten Kochutensilien. Schon in der Jungsteinzeit brutzelten, schmorten und köchelten unsere Vorfahren darin ihre Speisen. Heute können nicht nur Profis aus einer Vielzahl an Kochtopfarten wählen. Vom Fleischtopf bis zum Spargeltopf gibt es scheinbar kein Gericht, für das es nicht einen speziellen Topf gibt. Wir geben einen Überblick und verraten, welche Töpfe man wirklich braucht. 

Schon gewusst?

Das Wort „Topf“ ist germanischen Ursprungs und vermutlich mit „tief“ verwandt. Genau das ist es auch, was dieses Kochgeschirr ausmacht. Während Pfannen eher breit und flach sind und einen Stiel besitzen, haben Töpfe einen hochgezogenen, meist geraden Rand sowie einen Deckel. Typisch sind außerdem zwei seitliche Griffe. So viel zu den Basics. Tatsächlich ist die Vielfalt deutlich größer. Vor allem in Profiküchen scheint es für jedes Gericht den passenden Spezialtopf zu geben. Und das hat einen guten Grund. Der „richtige“ Topf kann die Zubereitung erleichtern und trägt zum perfekten Ergebnis bei. Seine Form ist genau auf den Gareffekt und die Art der Zubereitung abgestimmt.

Welche und wieviele Kochtöpfe braucht man?

Im normalen Kochalltag kann man sich auf einige wenige Töpfe beschränken. Um eine gute Anzahl herauszufinden, sollten aber mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Wie viele Personen leben im Haushalt? Wird häufig für Gäste gekocht? Stehen hauptsächlich einfache Gerichte auf dem Speiseplan? Wird gern groß aufgekocht mit mehrgängigen Menüs? Wie viel Zeit wird für gewöhnlich ins Kochen investiert? Und wird häufig eine bestimmte Art von Gericht gekocht, für welches sich die Anschaffung eines Spezialtopfes lohnen würde? Hat man die Antwort zu all diesen Fragen gefunden, können die richtigen Töpfe ausgesucht werden.

Die Grundausstattung

Aber welche Töpfe gehören in jede Küche? Die folgenden vier Klassiker sollten nicht fehlen. Egal ob in der Studenten-WG, im Single-Haushalt oder in der Großfamilie.

  1. Suppentopf: Großer, hoher Topf für Suppen und Pasta zwischen sechs und vierzehn Liter Fassungsvermögen. Wird auch fürs Marmelade kochen verwendet.
  2. Gemüsetopf: Mittelgroßer Topf für Beilagen wie Gemüse, Reis etc. und kleinere Suppenmengen.
  3. Fleischtopf: Flacher Kochtopf zum Schmoren von Fleischgerichten wie Gulasch. Auch gut zum Garen von kleinerem Gemüse wie Erbsen.
  4. Kleine Stielkasserolle: Für Flüssiges wie Saucen, Milch oder Pudding. Häufig ist die Kasserolle mit einem schnabelförmigen Ausguss versehen, der beim Herausgießen hilft.

Gute Ergänzung

Ist mehr Stauraum in der Küche vorhanden, bewähren sich vor allem noch folgende Kochtöpfe:

Bräter

Er dient zum scharfen Anbraten auf dem Herd und anschließenden Schmoren im Ofen. Dank seiner größeren Grundfläche und der häufig ovalen Form passen Geflügel und Co. mühelos im Ganzen hinein. Neben Braten können auch Rouladen darin zubereitet werden.

Kasserolle mit Gemüse auf einer Steinarbeitsplatte

Schnellkochtopf

Der ideale Kochtopf für den Familienalltag, denn mit ihm verkürzt sich die Kochzeit um bis zu 70 Prozent. Er wird auch Druckkochtopf genannt, weil er mit einem Deckel hermetisch verschlossen wird und nur ein kleines Ventil Überdruck ablässt. So erreichen die Temperaturen im Inneren schnell den Siedepunkt, was nebenbei Energie spart.

Dampfgartopf

Möglichst schonendes Zubereiten wird immer beliebter. Und damit auch der Dampfgartopf. Er besteht aus zwei „Etagen“, von denen die untere mit Wasser befüllt wird. Wird es erhitzt, steigt der Dampf auf und gart auf einem (Sieb-)Einsatz in der oberen „Etage“ liegende Lebensmittel wie Gemüse, Fisch, Fleisch, Obst und Reis. Vitamine und Mineralstoffe werden nicht mehr ausgeschwemmt, sondern bleiben erhalten. Auch geschmacklich bietet Dampfgaren viele Vorteile.

Spezialtöpfe für ambitionierte Köche

Wenn der Genuss zur Leidenschaft wird, dürfen die folgenden Spezialkochtöpfe nicht fehlen.

Zum Garen und Schmoren

  • Schmortopf/Cocotte: Gusseisen oder Stahl geben die Wärme gleichmäßig ab. Der Deckel hält den Wasserdampf im Inneren, damit alles saftig bleibt. Er kann auch im Ofen verwendet werden.
  • Römertopf: Der Tontopf wird nur im Ofen zum schonenden Garen verwendet. Das Material speichert die Feuchtigkeit, dadurch bleibt das Gericht saftig.
  • Schongarer/Slow Cooker/Crock-Pot: Der Topf aus den US besteht aus einem Keramik-Innentopf und einem elektrischen Außentopf. Schonendes, fettarmes Langzeit-Garen bei Niedrigtemperatur ist sein Metier. Zwischen drei und zwölf Stunden muss man einrechnen.
  • Spargeltopf: Durch die Höhe dieses Spezialtopfs kann der Spargel stehend gekocht werden. Nur die Spitzen werden vom Wasserdampf gegart.
  • Wok: Die Mischung aus Topf und Pfanne stammt aus Asien und ist annähernd wie eine Halbkugel geformt. So entstehen mehrere Garzonen mit unterschiedlichen Temperaturen.

Heiße Suppe mit Pilzen in einem Topf mit Gewürzen

Zum (Ein-)Kochen

  • Fonduetopf: Damit das heiße Öl oder die Brühe nicht herausspritzt, verjüngt sich der Topf nach oben hin. Einbuchtungen am Rand ermöglichen das Einhängen der Fonduegabeln.
  • Muscheltopf: Mit seiner bauchigen Form und dem hohen Deckel bietet er Muscheln ausreichend Platz, um sich beim Garen zu öffnen.
  • Milchtopf: Eine gute Wärmeverteilung und die Antihaft-Beschichtung verhindern, dass die Milch anbrennt. Charakteristisch sind der Stiel, der Ausguss und manchmal auch die Innenskalierung für einfaches Portionieren.
  • Pastatopf: In den sehr hohen Topf passen sogar Spaghetti – und zwar aufrecht in einem integrierten Sieb stehend. So spart man sich das Abgießen, Anbrennen und Überkochen.
  • Marmeladentopf: Häufig aus Kupfer, hat er eine gute Wärmeverteilung und einen hohen Rand, damit nichts überkocht.
  • Saucentopf/Sauteuse: Wie beim Milchtopf kommt es auf eine gute Wärmeverteilung an. Der etwas gerundete Boden erleichtert das Umrühren.

Zum Frittieren

  • Frittiertopf: Im Inneren des Topfes befindet sich ein Metallkorb, welcher mit Pommes und Co. gefüllt und dann in heißes Öl getaucht wird.
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