5. November 2015
Köstlicher November: Ofenfrisches Martinigansl
Am 11. November ist Martinitag und das Martinigansl kommt ofenfrisch auf den Tisch!
Wenn draußen die Tage wieder länger werden, das bunte Herbstlaub die Gärten und Straßen schmückt und es drinnen wieder so richtig gemütlich wird, dann hat ein ganz besonderer kulinarischer Brauch seine Hochsaison: das Martinigansl.
Der Bischof und seine Gänse
Am 11. November wird alljährlich, zu Ehren des heiligen Martin von Tours, der Martinitag gefeiert. Der Sage nach sah sich der Geistliche nicht mehr in der Lage, die Last und Bürde seines Bischofsamtes zu tragen und versteckte sich vor den Spähern Roms in einem Stall. Schnatternde Gänse sollen den Geistlichen verraten haben und kommen so bis heute als Buße auf unsere Teller. Kulinarisch gesehen gibt es mit Sicherheit handfestere Gründe, warum wir gerade zu Martini so gerne Gänse verspeisen. Einer ist beispielsweise, dass zu dieser Zeit des Jahres das Fleisch der Tiere am saftigsten und schmackhaftesten ist. Ein weiterer Grund: Früher galt Martini als Beginn des Advents und vor der sechswöchigen Fastenzeit wollte man nochmal so richtig den kulinarischen Genüssen frönen.
Wir haben heute ein paar wertvolle Tipps für Ihr Martinigansl und ein unglaublich schmackhaftes Rezept – wohl bekomm’s!
5 Geheimtipps für ein perfektes Martinigansl:
Tipp 1: Wenn Sie die Gans als Hauptgericht servieren, kalkulieren Sie mit ca. 0,8 bis 1 kg Rohgewicht pro Gast. Gönnen Sie sich Fleisch bester Qualität aus artgerechter Haltung.
Tipp 2: Geben Sie die Gans bei 100 – 130°C in den Backofen. Langsames und schonendes Garen ist bei Geflügel im Ganzen sehr wichtig.
Tipp 3: Die Gans kann, je nachdem wie groß sie ist, 4 bis 6 Stunden im Ofen bleiben. Streichen Sie die Haut immer wieder mit etwas Salzwasser ein. So wird sie schön knusprig.
Tipp 4: Streichen Sie die Gans eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit mit einer Marinade aus Honig, Butter und Sojasauce ein. Für eine knusprige Haut schalten Sie den Backofen in den letzten 15 Minuten auf Oberhitze oder Grill.
Tipp 5: Ein kräftiger Rotwein passt am besten zum Martinigansl-Menü.
Rezept: Ofenfrisches Martinigansl mit Apfelfülle
Zutaten für 4 Personen:
1 bratfertige Gans (ca. 4 kg)
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 säuerliche Äpfel
Saft von 2 Orangen
1 l Geflügelsuppe
2 TL frischer, gehackter Liebstöckel
2 TL frischer, gehackter Majoran
1 TL Maisstärke (Maizena)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1. Die Gans innen und außen waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
2. Die Gans innen und außen mit Salz einreiben. Das Backrohr auf 130°C vorheizen.
3. Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und würfelig schneiden. Äpfel schälen und würfeln. Alles mit gehacktem Liebstöckel und Majoran sowie Salz und Pfeffer vermischen.
4. Die Gans mit der Mischung füllen. Die Öffnung mit Küchengarn vernähen oder mit Holzspießchen verschließen.
5. Die Gans mit der Brustseite nach unten und der Suppe in einen geräumigen Bräter legen. Ab damit ins Backrohr und braten.
6. Nach einer halben Stunde umdrehen und ab nun die Gans in regelmäßigen Abständen mit ihrem eigenen Bratensaft übergießen. Eventuell Wasser zugeben.
7. Je nach Größe sollte die Gans nach 4 Stunden langsam gar sein. Während der letzten 15 bis 20 Minuten die Gans bei 220 °C braten, damit die Haut schön knusprig wird.
8. Nach dem Braten die Gans aus dem Bräter nehmen, das Ganslfett abschöpfen und den Bratensaft mit dem Orangensaft aufkochen und mit der in etwas Wasser aufgelösten Maisstärke binden.
Am besten schmeckt das Martinigansl mit Rotkraut, Erdäpfelknödel und glacierten Maronen. Guten Appetit!