30. April 2019

Liebgewonnene Tradition seit dem 13. Jahrhundert

Der Maibaum als Symbol des Frühlings

Der 1. Mai lässt in Österreich landesweit das Brauchtum in seiner schönsten Art lebendig werden. Nicht nur in den ländlichen Regionen wird die Tradition gelebt, auch in den Städten begegnen einem die Maifeste rund um den Maibaum. Der Maibaum als weithin sichtbares Symbol für Liebe und Wachstum datiert bereits auf das 13. Jahrhundert zurück.

Bunter Auftakt in den Mai

Landauf landab wird der 1. Mai mit großen und bunten Festen gefeiert, bei denen auch das Brauchtum hautnah erlebbar wird. Je nach Region oder Gemeinde wird der Beginn der Festivitäten mit einer Prozession eröffnet, angeführt von der örtlichen Blasmusik. Am Dorfplatz findet dann in der Regel das Maifest statt, mit Tanz, Kutschfahrten und natürlich dem Anfeuern beim Aufstellen des Maibaums.

Liebgewonnene Tradition

Der Maibaum gilt als Sinnbild für Wachstum, Liebe und Leben und besteht traditionell aus einem entrindeten Fichtenbaum. Dieser wird mit Bändern, sowie am oberen Ende mit einem oder mehreren gebundenen, geschmückten Kränzen und einer grünen Baumspitze versehen. Überlieferungen zufolge gab es bereits im 13. Jahrhundert in einigen Orten einen Pfingstbaum. Der Maibaum, wie man ihn heute kennt, ist seit dem 16. Jahrhundert schriftlich festgehalten worden. Rund um die Hexenverfolgungen des 17. Jahrhunderts glaubte man, dass in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai böse Geister ihr Unwesen treiben. So kam es zu der Tradition, den Baum komplett zu entrinden, damit unter eben dieser keine Hexen oder Geister weiterhin ihr Unwesen treiben können. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts kamen dann die sogenannten Ortsmaibäume auf. Seither wird der Maibaum als Symbol des Frühlings und der Liebe verstanden.

Horuck!

Das Aufstellen des Baumes findet entweder am 1. Mai oder schon am Vorabend statt. Die Burschen aus der Gemeinde werden für jeden Zentimeter, den sie den Baum weiter hochstemmen, kräftig angefeuert. Begleitet von Blasmusik und dem Klatschen der Zuschauer erfolgt das Aufrichten des Brauchtumsbaumes, aufgeteilt auf mehrere Etappen. Traditionell geschieht dies mit langen Stangen.

Ab nach oben

Kaum steht der Baum, wird er zum Wettkraxeln freigegeben. Wagemutige versuchen, den Stamm so weit wie möglich nach oben zu klettern. Höchstes Ziel ist aber, ein „Mitbringsel“ aus dem Kranz des Baumes zu ergattern. Das können Brezeln, Würste, Geldscheine oder andere kleine Preise sein. Schwindelfrei sollte man für diesen Versuch freilich sein, sind manche Bäume doch bis zu 35 Meter hoch. Wer am höchsten kommt, wird kräftig gefeiert!

Aufgepasst: diebische Nachbarn

Nicht sicher ist der Maibaum aber nicht nur vor den Kraxlern, auch die anderen Gemeinden werfen ein Auge auf ihn. Der Brauch des Maibaumstehlens ist sehr beliebt und ein großer Spaß. Die Regeln, ab wann ein Baum als gestohlen gilt, sind dabei regional verschieden. Mancherorts reicht es, wenn drei Spatenstiche am Baum gemacht werden konnten, andernorts muss der Baum tatsächlich „gefallen“ sein, damit er als gestohlen gilt. Die Auslösung der Maibäume findet dann in zähen Verhandlungen statt und wird in Naturalien abgegolten. Ist die Rückgabe feierlich erfolgt, tragen die Diebe den gestohlenen Baum höchstpersönlich wieder an seinen Bestimmungsort zurück. Je nach Region bleibt der Maibaum einen Monat oder bis in den Herbst hinein stehen.

Auf den Frühling: Rezept für Maibowle

Der Mai bringt die Blütezeit des Waldmeisters, auch Maikraut genannt, mit. Wenngleich die zarten weißen Blüten hübsch anzusehen sind, sollte Waldmeister vor der Blüte geerntet werden. Dann sind seine Blätter am aromatischsten. Und auch über Nacht getrocknet entfaltet sich das Aroma des Waldmeisters noch ein wenig intensiver.

Zutaten: 

  • 500 ml Weißwein, trocken
  • 2 EL Zucker, braun
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 5 Stängel Waldmeister, getrocknet
  • 1 Stängel Minze
  • 1 Stängel Zitronenmelisse
  • 2 Zitronen
  • 250 ml Sekt, trocken

Zubereitung:

  1. Zucker und Vanillezucker im Weißwein auflösen.
  2. Waldmeister, Zitronenmelisse und Minze kopfüber 30-40 Minuten in den Wein hängen, sodass die Schnittstellen der Stängel hinausreichen.
  3. Zitronen in Scheiben schneiden und einfrieren.
  4. Die Kräuterstängel aus dem Wein nehmen und den Ansatz im Kühlschrank kühlen.
  5. Vor dem Servieren mit Sekt aufspritzen und die Zitronenscheiben hineingeben.

Tipp: Keine Eiswürfel hinzugeben, sie würden den Waldmeistergeschmack verwässern.

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