14. Juni 2023

Mühlviertler Küche: Auf den Spuren der kulinarischen Schätze aus Omas Kochbuch

Die aktuelle Welle der Regionalität bringt uns mehr als nur lokale Zutaten und Rezepte auf den Teller. Sie erinnert uns an die Kultur und Tradition, die tief in den Wurzeln unserer Essgewohnheiten verwurzelt sind. Eine solche Tradition, die in der heutigen Zeit eine Wiederbelebung erlebt, ist die Küche des Mühlviertels, eine Region in Oberösterreich, die für ihre bodenständigen und doch überraschend vielfältigen Gerichte bekannt ist. Das ist die Heimat, aus der STRASSER Steine kommt und auf die wir stolz sind.

 

Die Mühlviertler Küche

Der Kern der Mühlviertler Küche liegt in ihren Zutaten. Aufgrund der landschaftlichen Beschaffenheit der Region sind die Grundnahrungsmittel eher einfach und robust. Hauptzutaten sind Kartoffeln, auch „Erdäpfel“ genannt, Leinöl, Bier, Most und Mohn. Fleisch ist eher selten auf dem Speiseplan, und wenn, dann oft in Form von Speck und geräuchertem Fleisch. Gebraten und gebacken wird hauptsächlich mit Schweineschmalz und Butterschmalz. Diese Basiszutaten sind Ausgangspunkt für eine Vielzahl rustikaler, nahrhafter Gerichte, die auch heute noch auf den Speisekarten der Region stehen.

Die Mühlviertler Küche zeichnet sich jedoch nicht nur durch ihre bodenständigen Zutaten aus, sondern auch durch ihre überraschende Vielfalt. Durch weitreichende Handelsbeziehungen stand das Mühlviertel immer in einem kulinarischen und kulturellen Austausch mit anderen Regionen, was zu einer Fülle von Gerichten führte, die die Grundzutaten auf immer neue Weise interpretieren.

 

Süßer Genuss: Die Vielfalt der Mehlspeisen im Mühlviertel

Neben der bodenständigen Hausmannskost hat die Mehlspeisenküche eine besondere Bedeutung in der Mühlviertler Tradition. Hier finden wir eine Vielzahl an süßen Leckereien, oft mit kreativen Namen, die manchmal irreführend sind. Ein „Wespennest“ zum Beispiel ist kein Insektenbau, sondern ein köstliches, süßes Gericht aus Kartoffelteig, gefüllt mit Apfelscheiben, Rosinen und Zimt, gebacken bis sie goldbraun sind und dann mit Staubzucker bestreut.

Auch „Kuhhäute“ sind keine Tierhäute, sondern Teigfladen aus Kartoffelteig, bestrichen mit Nuss- oder Mohncreme und heißer Butter. Der „Räuberschedl“ wiederum ist kein Kopf eines Räubers, sondern ein schmackhafter Kartoffel-Speck-Auflauf, gebacken in einer speziellen Ofenform.

Diese Gerichte sind nur ein kleiner Einblick in die faszinierende Welt der Mühlviertler Küche. Sie spiegeln die Kreativität und Vielfalt wider, die trotz oder gerade wegen der einfachen Zutaten möglich ist. Sie erinnern uns daran, dass gutes Essen nicht von exotischen Zutaten oder komplizierten Techniken abhängt, sondern von der Liebe und Leidenschaft, die man in die Zubereitung steckt. 

 

REZEPT FÜR MÜHLVIERTLER WESPENNESTER

ZUTATEN:

 

  • 1 kg Kartoffeln
  • 300 g Mehl + für die Arbeitsfläche
  • 100 g Butter + für die Form
  • 1 Ei
  • 5 Äpfel
  • 1 Handvoll Rosinen
  • 100 g Zucker
  • 1 TL Zimt
  • Staubzucker nach Belieben
  • 1 Prise Salz

 

ZUBEREITUNG:

Kartoffeln kochen, schälen und stampfen. Die Masse abkühlen lassen und mit Mehl, 50 g Butter und Salz rasch zu einem geschmeidigen Kartoffelteig verkneten.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ca. ½ cm dick ausrollen. Restliche Butter zerlassen und den Teig damit bestreichen.

Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch feinblättrig schneiden. Mit Zimt und Zucker vermischen und auf dem Teig verteilen. Rosinen, Zimt und Zucker darüberstreuen.

Wie einen Strudel einrollen und in ca. 5 cm breite Scheiben schneiden.

Eine Auflaufform mit Butter einfetten und die gefüllten Teigscheiben flach hineinlegen. Mit verquirltem Ei bestreichen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 40 min backen.

Vor dem Servieren Staubzucker darüber sieben.

 

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