2. Februar 2021
SMART KITCHEN – DIE KÜCHE DER ZUKUNFT.
WENN DER KÜHLSCHRANK ZUM HAUSHALTSMANAGER WIRD.
Kochen Sie noch selbst oder erledigt das schon Ihre Küche? Angesichts des Vormarsches automatischer Funktionen bei Herd, Kühlschrank und Co. ist diese Frage mehr als gerechtfertigt. Die Smart Kitchen zählt definitiv zu jenen Küchentrends, denen die Zukunft gehört. Was vernetzte, intelligente Küchengeräte mittlerweile alles draufhaben.
SMART KITCHEN: DAS HERZ DES SMART HOME
In der Smart Kitchen sind die Geräte mit dem Internet verbunden. Über eine App, die man am Smartphone oder Tablet installiert, können sie gesteuert werden. Und zwar jederzeit und von überall aus. Vielfach ist sogar Sprachsteuerung möglich – so heißen die modernen Heinzelmännchen Alexa, Siri und Hey Google. Smarte Küchengeräte helfen nicht nur beim Kochen und Backen selbst. Schon beim Vorbereiten greifen sie einem unter die Arme, etwa indem man das Vorheizen bequem auf dem Heimweg startet. Zudem behalten die Geräte den Überblick über Lagerbestände und Haltbarkeit, liefern Rezeptvorschläge und deren Anleitung gleich mit. In einer weiteren Stufe können die intelligenten Küchengeräte auch untereinander vernetzt werden. So kann ein Vorgang automatisch einen anderen auslösen. Zum Beispiel aktiviert das Kochfeld den Dunstabzug, wenn es aus den Töpfen dampft. Auch andere Bereiche des Smart Home können mit der Smart Kitchen verknüpft werden. So signalisiert etwa das Angehen der Wohnzimmerleuchte, dass der Garvorgang des Abendessens abgeschlossen ist.
VOM UTOPISCHEN „INTERNET OF THINGS” ZUM ALLTAG
Mittlerweile sind alle großen Gerätehersteller auf den Trend Smart Kitchen aufgesprungen. Freilich aber erreicht nicht alles, was entwickelt wird, Marktreife. Denn nicht immer ist das, was technisch schon möglich ist, auch vom Konsumenten gefragt. Derzeit ist der Markt noch dabei, die Bedürfnisse zu erkunden. Auch die Akzeptanz der vernetzten Geräte im Zuhause braucht Zeit. Besonders die junge Generation ist jedoch aufgeschlossen. Und so neu ist die Idee der intelligenten Küche und Küchengeräte auch gar nicht. Schon 1990 wurde das erste Haushaltsgerät, ein Toaster, mit dem Vorläufer des WWW vernetzt und konnte so ferngesteuert ein- und ausgeschaltet werden. Im Jahr 2000 wurde dann der erste internetfähige Kühlschrank präsentiert, der schon über Vorräte Auskunft geben konnte. Seither hielt das Internet immer stärker Einzug in der Küche, die – nicht zuletzt durch das offene Wohnen – immer mehr zum Mittelpunkt des Zuhauses wurde. Dank Smart-Home-Technologie ist dieser Raum noch vielseitiger und flexibler nutzbar.
ECHTE GUSTOSTÜCKE: DAS KÖNNEN SMARTE KÜCHENGERÄTE
Im Prinzip sind bereits alle Geräte in smarter Ausführung erhältlich – vom Kaffeevollautomaten bis zur Spülmaschine. Eine zentrale Rolle in der Smart Kitchen nimmt oft der Kühlschrank ein. Er kann zur Schaltzentrale des Alltags werden, etwa indem man ihn mit seinem digitalen Kalender synchronisiert. Über eingebaute Kameras werden heute nicht nur Bestände der Lebensmittel erfasst, sondern Fehlendes gleich beim Supermarkt nachbestellt. Am Display kann man sich Rezepte vorschlagen lassen, Rezeptvideos abspielen oder mit Haushaltsmitgliedern kommunizieren. Herd und Kochfeld sind mit intelligenten Brat- und Backsensoren ausgestattet, die Temperaturen und Garzustände messen. Über die integrierte Kamera lässt sich jederzeit ins Ofenrohr blicken und der Bräunungsgrad des Kuchens kontrollieren. Die Kaffeemaschine weiß, wann wir wochentags aufstehen, und beginnt rechtzeitig mit dem Brühen unseres Lieblingskaffees. Und dass die Geschirrspül-Tabs ausgehen, passiert mit einem smarten Geschirrspüler auch nicht mehr. Denn die werden automatisch nachgeordert oder per Push-Nachricht auf den Einkaufszettel gesetzt.
WELCHE VORTEILE HAT EINE SMART KITCHEN?
Komfort:
Von unterwegs und jederzeit auf die Küchengeräte zugreifen zu können, erleichtert den Alltag. Viele Funktionen sind aber auch praktisch für Gastgeber, die bei ihren Gästen sein können, statt in der Küche den Braten überwachen zu müssen.
Mehr Freude am Kochen:
Kochmuffel freuen sich über die Unterstützung bei der ungeliebten Tätigkeit, ambitionierte Hobbyköche über perfekte Ergebnisse.
Energie- und umweltfreundlich:
Dieser Vorteil mag etwas überraschend sein, schließlich brauchen all diese Funktionen Strom. Die Geräte sind aber so intelligent, dass sie tatsächlich dabei helfen, Energie zu sparen. Zum Beispiel wählen Spülmaschinen das ideale Spülprogramm aus und dosieren sogar das Mittel möglichst gering. Selbst wenn man nicht zuhause ist, kann man aktive Stromverbraucher jederzeit ausschalten.
Weniger Lebensmittelverschwendung:
Der Blick in den Kühlschrank während des Einkaufs vermeidet unnötige Extra-Käufe. Außerdem erhält man einen besseren Überblick über die Haltbarkeit von Lebensmitteln – die noch dazu verlängert wird. Die optimal eingestellte Kühltemperatur und ein integrierter Reifegasfilter sorgen lange für knackige Frische bei Obst und Gemüse. Außerdem brennt dank intelligentem Herd und Ofen garantiert nichts mehr an und landet dann im Müll.
Sicherheit:
Kabelbrände, Wasserschäden, Kurzschlüsse: All das kann das System blitzschnell erfassen und an Benutzer oder Notrufzentralen melden.
DATENSICHERHEIT
Während einige Funktionen „Luxusprobleme“ aus der Welt schaffen, erleichtern andere aber definitiv den Alltag – sei es für Familien, Senioren oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Hier sollte man zuerst abwägen, welche Funktionen für einen selbst sinnvoll sind und auf welche man getrost verzichten kann. Ein Thema, das sowohl Nutzer wie Hersteller noch länger beschäftigen wird, ist die Datensicherheit. Und was, wenn die App plötzlich streikt? Dann lassen sich die Geräte zumindest auch manuell bedienen. Wenn man doch mal wieder nach eigenem Gefühl und nicht nach jenem der eingebauten Sensoren kochen möchte.
FAZIT ZU SMARTEN KÜCHEN
Werden zukünftige Generationen das Kochen nicht mehr von ihren Eltern, sondern vom intelligenten Herd oder Kühlschrank lernen – oder etwa gar nicht mehr? Das steht derzeit wohl noch in den Sternen. Was allerdings sicher ist: Für die Nutzung einer Smart Kitchen braucht es definitiv Medienkompetenz. Vieles erscheint derzeit noch wie eine Spielerei für Technik-Fans. Nicht umsonst sind aktuell rund 70 Prozent der Smart-Kitchen-Fans Männer von Mitte 20 bis Mitte 30.