20. Juli 2022

SUPERFOOD AUS DER HEIMAT: WILDKRÄUTER

KRÄUTERKUNDE FÜR ANFÄNGER

Wenn man heute von Superfood spricht, schaut man meist in die Ferne. Quinoa, Bulgur, Goji-Beeren, Açai-Beeren, Chia-Samen und Spirulina-Algen – wir haben es alle schon mal gehört. Dabei liefert unsere heimische Natur einige Schätze, die wahre Heil- und Kraftpflanzen sind. Wildkräuter sind nicht nur geschmacklich eine tolle Ergänzung auf unserem Speiseplan, sie sind noch dazu auch sehr gesund.

VON WEGEN UNKRAUT

Was vor der Industrialisierung noch ganz natürlich war, nämlich Kräuter, Früchte und Nüsse zu sammeln, verschwand mit der Zeit aus unserem Alltag. Unverarbeitete Lebensmittel wurden mit dem gesellschaftlichen Wandel und der Schnelllebigkeit unseres Alltags zunehmend verdrängt. Statt die gesundheitsfördernden Stoffe der Kräuter weiterhin zu nutzen, wurden Wildkräuter zunehmend als „Unkraut“ verunglimpft und beseitigt.

KRÄUTERWANDERUNG STATT SUPERMARKT

Einige frische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum sind auch bei uns im Supermarkt zu finden. Die Welt der Wildkräuter ist jedoch um einiges größer als das, was im Supermarktregal zu finden ist. Auch im nahen Wald oder auf der Wiese vor dem Haus wachsen mitunter Wildkräuter, die für Salate, Dips oder Suppen als Gewürz bestens geeignet sind. Bevor man sich ans Pflücken macht, sollte man aber unbedingt sichergehen, die Wildkräuter korrekt bestimmen zu können. Kräuterwanderungen werden immer beliebter, hier kann man sich das nötige Wissen aneignen und anschließend selbst losziehen. 

EIN WILDER GARTEN FÜR ZUHAUSE

Wer sicher gehen möchte, kann sich auch auf dem Balkon, im Hochbeet oder im eigenen Garten seinen eigenen Kräutergarten gestalten. Wir stellen die beliebtesten Wildkräuter und Wildpflanzen vor.

Glastasse mit Brennnesseltee.

DIE BRENNNESSEL – EIN STACHELIGER HELFER

Die Brennnessel kennt man wahrscheinlich schon seit Kindheitstagen. Sie ist leicht an ihren gezackten Blättern zu erkennen. Gesammelt werden kann sie das ganze Jahr, doch besonders im Frühjahr hat sie Hochsaison. Die Brennnessel soll den Stoffwechsel fördern und gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen. Verwertbar sind all ihre Teile – als Suppe, Auflauf, Spinat, Tee, Salbe oder Tinktur.

SCHAFGARBE – FÜR DEN BAUCH

Als „Bauchwehkraut“ wird Schafgarbe besonders gerne als Tee bei Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden verabreicht. Aber auch zur Wundheilung soll Schafgarbe eingesetzt werden können. Geerntet werden ab Juni die oberen zwei Drittel des blühenden Krauts.

JOHANNISKRAUT – GUT FÜR DIE NERVEN

Das Johanniskraut, bekannt als die „Arnika der Nerven“. Es soll bei Nervosität und Schlaflosigkeit helfen und auch Angstzustände lösen können. Das blühende Kraut und die dottergelben Blüten werden zu Tinkturen, Ölen und Tee verarbeitet. Die beste Erntezeit liegt um die Sommersonnenwende im Juni.

BEIFUSS – FÜR DIE VERDAUUNG

Beifuß ist ein bis zu zwei Meter hoch werdendes Kraut, das von Juni bis September an Wegrändern und in Gebüschen zu finden ist. Die Blätter sind eher dunkel und die Blüten unauffällig. Hildegard von Bingen empfahl Beifuß für die Entschlackung. Da das Kraut aber auch besonders verdauungsfördernd ist, werden die Blüten gern gemeinsam mit deftigen Speisen verwendet.

KNOBLAUCHSRAUKE – AROMA FÜR DEN SALAT

Zerreibt man Knoblauchsrauke zwischen den Finger, verströmen die Blätter ein unvergleichliches Knoblaucharoma. Dadurch passt die Pflanze besonders gut zu Dressings und Dips oder kann pur im Salat ihren Platz finden. Ernten kann man die Knoblauchrauke am Rand von Feldwegen und an Hecken.

GUNDERMANN – EIN VIELFÄLTIGER HELFER

Herb-würzig im Geschmack mit blau-violetten Blättern. Die Kräuterpflanze wächst auf feuchten, humusreichen Böden, zum Beispiel unter Hecken oder Bäumen. Die vierkantigen, langen Stängel mit den herz- bis nierenförmigen Blättern und den blau-violetten Blüten sind sehr markant und leicht zu erkennen. Gundermann schmeckt nicht nur in Suppen oder als Quiche-Belag, auch in Getränken ist der Geschmack einmalig gut.

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