27. Mai 2020

Trendgetränk Pflanzenwasser.

Was Kokoswasser & Co. wirklich draufhaben.

Der Blick in die Getränkeregale zeigt schon länger, dass vielen einfaches Leitungswasser nicht mehr genügt. Der neueste Trend sind Pflanzenwasser wie Aloe-Vera-, Birken- oder Kokoswasser. Ist deren versprochener gesundheitlicher Nutzen gerechtfertigt oder handelt es sich bloß um einen weiteren Hype rund ums H2O?

Hollywood-Stars schwören bereits seit Jahren auf Pflanzenwasser als Beauty-Geheimtipp. Doch auch bei uns sind die Getränke mit Pflanzenextrakten mittlerweile angekommen. Vor allem Kokoswasser ist in fast jedem Drogerie- und Supermarkt zu finden, wobei die Auswahl immer größer wird. Von Ahornwasser über Aloe-Vera-Wasser bis hin zu Kaktuswasser gibt es allerlei natürliche Drinks, mit denen Gesundheitsbewusste ihren Durst stillen können. Vor allem Sportler packen sie gerne statt isotonischer Getränke in ihre Gymbag. Was ist also dran an Pflanzenwasser?

Die beliebtesten Pflanzenwasser

Kokoswasser

Das bekannteste Pflanzenwasser ist Kokoswasser, das aus unreifen, grünen Kokosnüssen gewonnen wird. Pro Nuss erhält man 0,8 bis einen Liter. Die leicht nussig und fruchtig-süßlich schmeckende Flüssigkeit enthält Elektrolyte und Kalium, ist also von sich aus isoton. Übrigens stellte Kokosnusswasser für manche Inselvölker früher in Trockenzeiten einen wichtigen Wasservorrat dar – die Hawaiianer bezeichnen es sogar als „noelani“, Frische des Himmels.

Kaktuswasser

In Los Angeles ist Kokoswasser bereits ein alter Hut, hier greift die Prominenz stattdessen zu Kaktuswasser. Dieses Pflanzenwasser herzustellen, ist etwas aufwendiger: Es besteht aus Wasser, Feigenkaktuskonzentrat und -extrakt sowie Aromen. Geschmacklich erinnert es an Melone. Dank Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Magnesium, Eisen, Kalzium, Antioxidantien und dem Wachmacher Taurin soll es Anti-Aging-Eigenschaften besitzen, die Fettverbrennung ankurbeln und ein probates Mittelchen gegen Hangover-Beschwerden sein.

Detox Getränk aus Aloe Vera und Wasser

Ahornwasser

Ahornwasser ist Ahornsirup gar nicht so unähnlich – es ist quasi eine Vorstufe davon, bevor die Flüssigkeit zu Sirup eingekocht wird. Trotz seines süßlichen Geschmacks enthält Ahornwasser weniger Zucker als Kokoswasser, allerdings auch weniger Elektrolyte. Mineralien und Antioxidantien wie Magnesium, Mangan und Zink sind ein toller Boost für die Haut. Auch der Blutzuckerspiegel und die Schilddrüsenfunktion sollen durch die Inhaltsstoffe reguliert werden.

Birkenwasser

Wie Ahornwasser wird Birkenwasser durch das Anzapfen der Bäume gewonnen. Der „Baumsaft“ der Birke weist viele Elektrolyte und Antioxidantien auf. Außerdem stellt Xylitol (auch als Xylit oder Birkenzucker bekannt) eine sehr bekömmliche Zuckeralternative dar, die Karies entgegenwirken soll. Neben der harntreibenden Wirkung unterstützen Vitamin C und Kalzium das Immunsystem. Häufig bessern Ingwer, Himbeere oder Limette das natürliche Aroma auf, das nach süßlichem Joghurt schmeckt.

Artischockenwasser

Soll Kaktuswasser bei zu viel Alkohol helfen, entfaltet das herbe Artischockenwasser vor und nach deftigen Speisen seine Wirkung als natürlicher Magenbitter. Es soll die Aufnahme von Fetten senken, die Galle anregen und die Entgiftung der Leber unterstützen.

Weitere Pflanzenwasser

Außerdem nippen Pflanzenwasser-Anhänger gerne an Aloe-Vera-Wasser, das den Darm in Schwung bringen soll. Das für eine gesunde Verdauung und Darmflora eingesetzte Gerstenwasser genossen hingegen schon die Griechen. Wassermelonenwasser wiederum kommt ganz ohne zugesetztes Wasser aus und ist reich an Kalium, Beta-Karotin und Antioxidantien.

Wassermelonen Wasser

Fazit: Das bringen Pflanzenwasser wirklich

Die versprochenen gesundheitlichen Wirkungen für Kokoswasser und Co. sind beachtlich. Manche Influencer gehen laut eigenen Angaben sogar so weit, ihren Flüssigkeitsbedarf nur mehr mit Pflanzenwasser zu decken. Getreu dem Motto #nowater gar kein Leitungs- oder Mineralwasser mehr zu sich zu nehmen, ist Ernährungsexperten zufolge aber alles andere als gesund. Und auch die Health-Claims können einer näheren Betrachtung wohl nicht immer standhalten. Bisher ist die Studienlage noch dürftig, weshalb endgültige Aussagen schwierig sind. Wichtig ist jedenfalls, die Zutatenliste genau anzusehen, um etwa versteckte Kalorien aufzudecken. Als erfrischende Alternative zu Sportgetränken kann man Pflanzenwasser aber durchaus mal ausprobieren.

Zurück zur Übersicht
Zur optimalen Darstellung der Website verwenden wir Cookies. In Ihren Browsereinstellungen können Sie die Verwendung von Cookies deaktivieren. OK