10. Januar 2018

Alpine Cuisine: Traditionelle Alpenküche im neuen Gewand

Bodenständige Gerichte mit Hüttenzauber & Rezept zum Nachkochen

Einst war die Alpenküche geprägt von Einfachheit. Man verwendete das, was einem das raue Leben in den Bergen zur Verfügung stellte. Heute wird das kulinarische Erbe der Alpen neu interpretiert. Dabei ist die Alpenküche, trotz Haubenniveau, bodenständig geblieben.

Heimat der Alpenküche – die Alpen

Sie sind so groß wie 28 Millionen Fußballfelder, erstrecken sich über acht Länder Europas – von Frankreich im Westen bis nach Slowenien im Osten – und beherbergen 128 Gipfel mit über 4.000 Metern Höhe. Die Rede ist von den Alpen, dem Herzen Europas.

Dort oben, vor der wunderschönen Gebirgskulisse, war das Leben oft hart und unwirtlich. Der Alltag der Senner und Bergbauern war geprägt von Einfachheit und Bodenständigkeit. Dies spiegelte sich auch in den Mahlzeiten wider. Es wurde viel mit Milch, Käse und genügsamen Getreidesorten wie Gerste und Buchweizen gekocht. Frisches Fleisch stand selten auf dem Speiseplan. Wenn, dann wurde das Fleisch geselcht, um es über längere Zeit haltbar zu machen.

Vom Bergkäse bis zu den Kärntner Kasnudeln

Bei den wenigen Zutaten könnte man meinen, die Alpenküche schmecke eintönig. Dass dies nicht der Fall ist, beweisen nicht zuletzt die unterschiedlichen Käsesorten. Fast jede Alpenregion ist stolz auf ihren eigenen Bergkäse. Er wird nicht nur pur genossen, sondern verfeinert auch viele Rezepte.

Welche Gerichte kamen nun auf den Tisch? Deftige Nudeln und Nockerl wie Käsespätzle, Kärntner Kasnudeln oder Südtiroler Schlutzkrapfen sind typisch für die Alpenküche. Aber auch Knödel und Krapfen in allen Variationen, egal ob pikant oder süß, wurden allerorts in den Bergen gerne gegessen.

Von der Alpenküche zur Alpine Cuisine

Heute werden die traditionellen Rezepte, die oft von Generation zu Generation überliefert wurden, neu interpretiert. Die Gerichte büßen dabei nichts an ihrer Bodenständigkeit ein. Im Gegenteil. Sie sind immer noch reduziert, bestehen aus wenigen Zutaten, die für sich sprechen. Frische, nachhaltiger Anbau und artgerechte Haltung bei Fisch und Fleisch sind wichtiger denn je. Dass die Alpenküche auf Haubenniveau angekommen ist und sich zur Alpine Cuisine entwickelte, zeigen hierzulande preisgekrönte Köche wie Andreas Döllerer, Alexander Fankhauser oder Simon Taxacher.

Wir haben für Sie ein beliebtes Rezept der Alpenküche zum Nachkochen ausgewählt. Viel Spaß beim Zubereiten und „Mahlzeit“!

Kaspressknödel

Kaspressknödel

Zutaten für vier Personen:

  • 250 g Knödelbrot
  • ca. 400 ml Milch
  • 2 mehlige Erdäpfel (ca. 200 g)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 EL Butter
  • 3 EL gehackte Kräuter (Petersilie, Schnittlauch)
  • 200 g würziger Bergkäse (z.B. Tiroler Bergkäse)
  • 2 Eier
  • 2 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Butterschmalz zum Braten

Zubereitung:

  1. Knödelbrot in eine Schüssel geben. Mit der heißen Milch übergießen und ziehen lassen.
  2. Währenddessen die Erdäpfel in der Schale kochen, heiß schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Zum Knödelbrot geben.
  3. Zwiebel schälen, fein hacken, in der Butter andünsten. Die fein gehackten Kräuter untermischen, kurz ziehen lassen und zur Brotmasse geben.
  4. Danach den würfelig geschnittenen Käse und die Eier hinzufügen.
  5. Die Masse mit Mehl stäuben und alles gründlich mischen.
  6. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
  7. Mit angefeuchteten Händen flache Laibchen formen. In heißem Butterschmalz fast schwimmend auf beiden Seiten goldbraun braten.
  8. Die Kaspressknödel können als Suppeneinlage serviert werden oder gemeinsam mit Salat als Hauptspeise.

 

Fotocredits: iStock.com/suteracher, iStock.com/marcobir

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