17. Januar 2018
Schwarzwurzel – kulinarischer Geheimtipp im Winter
So genießen Sie die schwarze Wurzel – plus Rezept zum Nachkochen
Auf den ersten Blick wirkt die Schwarzwurzel nicht sehr ansprechend. Dass sich hinter der schwarzen, erdigen Schale ein feines Wintergemüse mit zart-nussiger Note verbirgt, wissen Kenner der guten Küche. Außerdem punktet die Wurzel mit ihrem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt und bringt uns so gesund durch den Winter.
Spargel des armen Mannes
Ursprünglich stammt die Schwarzwurzel aus Spanien. Dort war sie als Heilpflanze bekannt. Erst im 17. Jahrhundert wurde sie als Gemüse angebaut und verbreitete sich rasch in ganz Europa. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stand die Schwarzwurzel regelmäßig auf dem Speiseplan. Erst danach kam das Gemüse aus der Mode und wurde gerne als „Spargel des armen Mannes“ oder auch „Winterspargel“ bezeichnet. Denn in geschältem Zustand erinnern die Wurzeln an weiße Spargelstangen.
Feines, nussiges Aroma
Heute ist die Schwarzwurzel ein regelrechter Überraschungsgast mit Star-Qualitäten auf dem winterlichen Speiseplan. Sie bereichert jedes Gericht mit ihrem würzigen und nussigen Aroma. Geschmacklich harmoniert das Wintergemüse perfekt mit Karotte oder Apfel. Die Schwarzwurzel kann man roh als Salat essen oder gekocht als cremige Suppe, als Beilage zu Fleischgerichten oder in einem Risotto – der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Zudem sorgt sie in den eintönigen Wintermonaten für kulinarische Abwechslung, denn die Schwarzwurzelsaison reicht von Oktober bis April.
Gesund, gesünder, Schwarzwurzel!
Was viele nicht wissen: Nach Erbsen und Bohnen enthalten Schwarzwurzeln die meisten Nährstoffe von allen Gemüsearten. Sie sind somit nicht nur kalorienarm und leicht verdaulich, sondern auch wahre Vitamin- und Mineralstoffbomben: Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Vitamin E – das tut dem Körper gut!
Schwarzwurzeln können ähnlich wie Spinat viel Nitrat enthalten. Serviert man zur Schwarzwurzel etwas Vitamin-C-Haltiges, dann kommt es nicht zur Bildung von schädlichen Nitrosaminen: z.B. ein Glas frisch gepresster Orangensaft oder Zitronensaft im Gericht selbst.
Küchentipps für die Verarbeitung von Schwarzwurzeln
Beim Schälen und Schneiden der Schwarzwurzeln tritt Milchsaft aus. Das ist einerseits ein gutes Zeichen für die Frische des Wintergemüses, aber leider verfärbt er auch die Hände und hinterlässt hartnäckige Flecken auf der Kleidung. Am besten zieht man sich Gummihandschuhe an und schält die Wurzeln unter fließendem Wasser. Danach legt man die Wurzeln sofort in Zitronen- oder Essigwasser, damit sie sich nicht braun verfärben.
Etwas Wärmendes für die kalten Tage: Cremige Schwarzwurzelsuppe
Zutaten für 4 Portionen:
- 600 g Schwarzwurzeln
- Zitronensaft
- 2 kleine Zwiebeln
- Olivenöl
- 100 ml Weißwein
- 800 ml Hühnersuppe
- 200 ml Schlagobers
- 2 EL Crème Fraîche
- Muskatnuss
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
1) Die Schwarzwurzeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser und Zitronensaft legen, damit sie nicht braun werden.
2) Die Zwiebeln schälen und klein schneiden. Zwiebeln und Schwarzwurzeln in einem Topf mit etwas Olivenöl anbraten, bis die Zwiebeln glasig sind.
3) Mit Weißwein ablöschen und auf die Hälfte einkochen. Hühnersuppe aufgießen und so lange köcheln lassen, bis die Schwarzwurzeln weich sind.
4) Schlagobers dazugeben und mit einem Pürierstab fein pürieren. Crème Fraîche unter die Suppe rühren und mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen.
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