3. September 2019

Fenchel – Die Knolle mit Heilwirkung

Die Medizin aus der Kindheit wird zum Allrounder

Die meisten kennen Fenchel noch aus der Kindheit: Zweimal husten und schon hatte man eine frisch aufgebrühte Tasse Fencheltee vor der Nase. Aber Fenchel hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit, auch in der Küche ist er gern gesehen. Bei seiner Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten ist es kein Wunder, dass er sich seit über 5000 Jahren großer Beliebtheit erfreut.

Die Knolle aus dem Mittelalter

Die beliebte Knolle dient zum Verzehr als Gemüse, für die Heilung zahlreicher Beschwerden und teilweise sogar für die äußerliche Anwendung. Ursprünglich kommt Fenchel aus dem Mittelmeerraum. Seit dem Mittelalter ist er aber in ganz Europa, Asien, Afrika und in Teilen Südamerikas heimisch. Er gehört zur Familie der Doldenblüter und hat von Juli bis November Saison. Man unterscheidet zwischen Gemüse-, Gewürz- und wildem Fenchel. Wer den Geschmack der Pflanze kennt, dürfte nicht überrascht sein, dass sie mit weiteren aromatischen Kräutern wie Dill, Anis und Kümmel verwandt ist.

Frischer Fenchel auf Holzbrett und Steinuntergrund

Eine echte Vitaminbombe

Fenchel besteht aus 3 Komponenten: dem Fenchelgrün, das nur selten verzehrt wird, den Samen, die als Gewürz verwendet werden, und der fleischigen Knolle, die am öftesten auf unseren Tellern landet. Fenchel besitzt ein süßliches, anisähnliches Aroma und ist mit 19 kcal auf 100 Gramm sehr kalorienarm. Er ist reich an Vitamin C, Provitamin A, Vitamin B1, Vitamin B12, Vitamin E, Vitamin K, Kalium, Eisen, Kalzium, Magnesium und Ballaststoffen.

Fenchel als Heilkraut

Schon früh wurde die wohltuende und gesunde Wirkung der Pflanze entdeckt. Für den Geschmack, Geruch und nicht zuletzt die Heilwirkung sind die Wirkstoffe der ätherischen Öle Anethol und Fenchon ausschlaggebend. Diese befinden sich ausschließlich in den Fenchelsamen. Fenchel wirkt antibakteriell, antiseptisch, entspannend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, tonisierend, milchbildend und anregend auf den Körper. Die am häufigsten mit Fenchel behandelten Beschwerden sind Verdauungsprobleme und Erkältungen. Aber das Heilkraut gilt auch als Hausmittel bei Appetitlosigkeit, Erkrankungen der Atemwege, Koliken bei Säuglingen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Epilepsie und vielem mehr.

So wird er richtig eingesetzt

In der Heilpraxis wird Fenchel meist in Form von Tee, Honig oder Öl eingesetzt. Am beliebtesten ist wohl der Tee. Er wird für Verdauungsbeschwerden verwendet, da er verdauungsfördernd, durchblutungsfördernd und krampflösend wirkt. Auch stillenden Müttern wird häufig Fencheltee empfohlen. Dieser regt nicht nur die Milchproduktion an, einige Wirkstoffe gelangen sogar über die Muttermilch zum Baby, dessen Verdauung dadurch beruhigt wird. Während der Schwangerschaft sollte hingegen auf große Mengen dieses Tees verzichtet werden, da dadurch die Gebärmutter stimuliert werden kann. Während Fencheltee und -honig direkt eingenommen werden, wird das Öl nur auf die betreffenden Stellen einmassiert. Es wäre sonst zu reizend für den Magen. Bei Husten, Bronchitis und einer verstopften Nase sollte man Fenchel am besten inhalieren. Ein Fenchel-Dampfbad hilft sogar gegen trockene Haut und wirkt der Faltenbildung entgegen.

Frischer Fencheltee in einer Glastasse

Vielseitigkeit auch in der Küche

Wie bereits erwähnt, ist die Pflanze nicht nur in der Heilkunde sehr beliebt. Auch in der Küche ist die Knolle eine gern gesehene Zutat für Suppen, Salate oder als Beilage zu Fischgerichten. Fenchel wird roh, gebraten, gekocht  sowie gegrillt verzehrt. Für ein zusätzliches Aroma kann auch das Fenchelgrün in einigen Speisen verarbeitet werden. Beim Kauf sollte man das Gemüse oberflächlich nach braunen Stellen absuchen. Eine frische grüne Farbe und noch ansehnliches Laub an den Stängeln zeugen von guter Qualität. Umso heller die weiß-grünliche Farbe der Knolle, desto zarter das Fruchtfleisch. Wenn die Blätter hängen, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass bei der Knolle das Wasser und die Nährstoffe knapp werden. Am besten lagert man das Gemüse im Kühlschrank und braucht es innerhalb weniger Tage auf. Die Samen der Pflanze sind zudem ein beliebtes Gewürz für Brote, Plätzchen und Gewürzgurken. Außerdem werden sie für die Teezubereitung verwendet. Eben ein echtes Multitalent!

Rezept Fencheltee

Zutaten

  • 1 TL zerdrückte Fenchelsamen
  • 250 ml Wasser

Zubereitung

  1. Die Fenchelsamen mit kochendem Wasser aufgießen.
  2. Nach ca. 10 Minuten ist der Tee bereit zum Abseihen.
  3. Wer möchte, kann den Tee mit Honig süßen.
  4. Bei Husten empfiehlt es sich, ca. 2-4 Tassen am Tag davon zu trinken.

Rezept Fenchelsuppe

Zutaten für 4 Portionen

  • 2 Fenchelknollen
  • 1 Zwiebel
  • 2 Kartoffeln
  • 1 l Gemüsesuppe
  • 350 ml Wein
  • 250 ml Schlagsahne
  • etwas Butter
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  1. Zuerst den Fenchel waschen und in feine Streifen schneiden.
  2. Danach die Zwiebel schälen und fein hacken.
  3. Fenchel und Zwiebel in einem Topf mit Butter anschwitzen und mit Weißwein ablöschen.
  4. Nun alles mit der Suppe aufgießen sowie mit Salz und Pfeffer würzen.
  5. Während die Masse köchelt, die Kartoffeln schälen und fein würfeln.
  6. Diese auch in den Topf geben und für ca. 15 Min weich dünsten.
  7. Zum Abschluss Schlagsahne zugießen und alles mit einem Stabmixer pürieren.
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