27. Juli 2021

HYDROLATE – DUFTENDER FOOD-TREND.

SANFTE PFLANZENKRAFT FÜR AROMATISCHE SPEISEN.

Rauchige Grillaromen, der würzige Geschmack von Fleisch – und dazu plötzlich die unerwartete, süße Note blühender Rosen. Wie diese aufs Grillfleisch kommt? Mittels Hydrolat! Die Nachfrage nach diesen ätherischen Wässerchen ist seit den letzten Jahren im Steigen. Denn Rosenwasser und Co. sorgen nicht nur in der Kosmetik für strahlende Haut, sondern auch in der Küche für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse.

HYDROLATE – DIE SANFTE KRAFT DER PFLANZEN

Hydrolate entstehen bei der Herstellung ätherischer Öle, und zwar als Nebenprodukt der Wasserdampfdestillation. Das ist ein Vorgang ähnlich dem Schnapsbrennen, nur dass man statt Getreide oder Früchte frische bzw. getrocknete Pflanzenteile wie Blätter, Blüten oder Samen verwendet. Echte Hydrolate enthalten außerdem keinen Alkohol. Am Ende der Wasserdampfdestillation erhält man eine milchige Flüssigkeit – das Hydrolat. Hydrolate ähneln ätherischen Ölen sehr stark, sind jedoch milder. Und sie unterscheiden sich in den Inhaltsstoffen: Ätherische Öle enthalten die fettlöslichen Pflanzenbestandteile, Hydrolate hingegen die wasserlöslichen. Übrigens: Auch wenn Hydrolate manchmal Pflanzenwasser genannt werden, sind sie nicht zu verwechseln mit dem Trendgetränk Pflanzenwasser.

HYDROLATE IN DER KOSMETIK …

Das wohl bekannteste Beispiel für ein Hydrolat ist Rosenwasser, das etwa bei der Herstellung von Marzipan zum Einsatz kommt. Doch ansonsten kennt man diese Pflanzenwässerchen bei uns eher wenig und wenn, dann nur in der Kosmetik. Zahlreiche Hersteller von Beauty-Produkten vertrauen auf die sanfte Wirkung von Hydrolaten. Ob hautklärend oder beruhigend, vom Gesichtswasser bis zur Lotion – im Bereich der Körperpflege sind Hydrolate also längst angekommen. Immerhin kannten schon die alten Griechen, Römer und Araber deren Herstellung.

 … UND IN DER KÜCHE

Sogar in der Antike wurden Hydrolate in der Küche verwendet. Vor allem in der persischen Küche ist gerade Rosenwasser bis heute weit verbreitet. Als Zutat verfeinert es unzählige Süßspeisen wie Reispuddings, Baklava oder Kuchen. Und mittlerweile experimentiert auch in unseren Breiten die Spitzengastronomie immer mehr mit den aromatischen Wässerchen. Man findet sie als Ersatz für Gewürze, aufgelöst in Flüssigkeiten. Auch Speisen werden damit „parfümiert“. Besonders in Desserts lassen sie sich leicht verarbeiten. Und so kann eine Dessertcreme, eine Mousse, ein Eis oder ein süßes Gebäck eben auch mal nach Lavendel oder Orangenblüte schmecken …

5 TIPPS, WIE SIE HYDROLATE VERWENDEN & LAGERN

  1. Getränke: Eine gute Möglichkeit, um den Gaumen an Hydrolate in der Küche zu gewöhnen, sind Getränke. Mischen Sie ein paar Tropfen ins Leitungswasser, in Ihren Cocktail oder Sekt oder peppen Sie damit Joghurt-Lassis oder Smoothies auf. Ein super Tipp für die nächste Sommerparty ist, Eiswürfel daraus zu machen.
  2. Speisen: Zu welchen Speisen passen welche Hydrolate? Probieren Sie doch mal Rosenwasser für (fertig gegrillte) Grillspieße, kombinieren Sie Vanilleeis mit Lavendelaroma oder besprühen Sie Fisch und Geflügel mit Orangenblüten-Hydrolat. Salatdressings der etwas anderen Art erhalten Sie mit Kräuter-Hydrolaten.
  3. Dosierung: Die Dosierung ist sehr individuell, grundsätzlich genügen aber schon geringe Mengen für ein volles Aroma. Starten Sie lieber bescheiden und erhöhen Sie vorsichtig nach Ihrem Geschmack.
  4. Haltbarkeit: Ungeöffnete Fläschchen halten bis zu mehreren Jahren, während geöffnete Hydrolate innerhalb weniger Wochen verbraucht werden sollten. Falls Sie Hydrolate selber machen, füllen Sie sie am besten in dunkle Gefäße mit Sprühaufsatz ab – so gelangt weniger Luft und Licht dazu.
  5. Qualität: Achten Sie auf eine hohe Qualität, möglichst unbehandelt und Bio. Sie finden Hydrolate in Drogerien, Reformhäusern und Bioläden. Gekaufte Produkte müssen für den Verzehr geeignet sein. Sie können Hydrolate auch selbst herstellen. Am einfachsten geht das mit einer kleinen Destille wie zum Schnapsbrennen.

REZEPT FÜR SOMMERLICHE ROSENWASSER-LIMONADE

Zutaten:

  • 1 Handvoll unbehandelter Rosenblüten
  • 2 Bio-Zitronen mit unbehandelter Schale
  • 1-2 EL Roh-Rohrzucker
  • 1 L Mineralwasser
  • ein paar Tropfen Rosenwasser nach Geschmack

Zubereitung:

Die Schale der Zitronen heiß abwaschen, eine auspressen, die andere in dünne Scheiben schneiden. Zitronensaft in einem kleinen Topf erwärmen und Roh-Rohrzucker darin auflösen. Abkühlen lassen.

In eine Karaffe füllen und mit Mineralwasser aufgießen. Zitronenscheiben, Rosenblätter und Rosenwasser hinzugeben und umrühren. Mind. 30 Minuten vor dem Servieren kalt stellen.

Tipp:

Mit frischer Minze garnieren. Auch Pfirsich- und Erdbeergeschmack harmonieren mit Rosenwasser-Aroma.

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