9. August 2017

Im Kochtopf um die Welt: Island

Skurriles und Leckeres aus Islands Küche

Der nächste Stopp auf unserer Reise führt uns von den sonnigen Gefilden in den hohen Norden. Genauer gesagt nach Island, dessen vielfältige Landschaft voller Geheimnisse und Gegensätze ist. Auch in der Landesküche finden sich sowohl köstliche Gerichte, als auch einige skurrile Speisen, die etwas Mut erfordern.

Die Insel aus Feuer und Eis

Islands Reichtum ist seine Natur. Während die archaische Vulkanlandschaft Betrachter in die Urzeit der Erdentstehung zurückversetzt, findet man im Süden des Landes ausgedehnte Weiden mit schwarzen Stränden und riesigen Gletschern. Im Osten wiederum erwarten die Besucher Fjorde, die sich in die emporragenden, steilen Basaltplateaus hineingegraben haben. Der längste Fjord findet sich jedoch im Norden, wo die Landschaft von breiten Tälern gekennzeichnet ist. Auch der Nordwesten ist von einer fjorddurchzogenen Landschaft geprägt. Aufgrund der sehr strengen Winter haben sich die Menschen hier zurückgezogen. Im Hochland dominieren weite Geröll- und Lavawüsten mit einsamen Bergen. Hinzu kommen hunderte Wasserfälle auf der Insel. Doch noch ein weiteres Naturschauspiel lockt Besucher nach Island. Die Rede ist von den Nordlichtern, die während der langen Winternächte mit ihrem magischen Schauspiel verzaubern.

Die Isländische Küche

Die von Fisch und Fleisch dominierte isländische Küche bietet üppige Mahlzeiten. Hervorragend ist der geräucherte oder gegrillte Lachs. Aber auch mit Wacholder geräucherte Forelle gilt als Spezialität. Als Snack für zwischendurch ist Trockenfisch („Harðfiskur“) mit Butter besonders beliebt. Wem der Sinn nach Fleisch steht, der sollte ein traditionelles Lammgericht probieren, insbesondere geräuchert als „Hangikjöt“. Da die Lämmer den Sommer über Gräser und Kräuter fressen, bringt ihr Fleisch einen würzigen Geschmack mit sich. Ebenfalls eine Delikatesse unter den Fleischgerichten ist Rentierfleisch, das vor allem zu besonderen Anlässen auf den Tisch kommt. Wem das noch nicht exotisch genug ist, probiert es mit Walfleisch, das einst ein Gericht der armen Fischer war. Gebraten wie ein Steak, entfaltet es einen kräftigen Geschmack.

Doch die isländische Küche hat auch einige eher skurrile Spezialitäten in petto. So gehören beispielsweise gekochte Schafsköpfe und fermentierter Hai ebenso zu den traditionellen Gerichten. Selbst mancher Isländer kann sich hierfür nur schwer erwärmen. Der einheimische Obst- und Gemüseanbau beschränkte sich lange auf Kohl und Rhabarber. Mit den Gewächshäusern fanden aber auch Tomaten, Paprika, Salat und Co. ihren Weg nach Island. Die isländische Küche wurde so um das einst verpönte Grün erweitert. Traditionelle Gerichte werden meist mit Kartoffelpüree und Rübenmus serviert. Das wohl typischste Getränk auf Island ist im Übrigen der Kaffee, der bei jedem Treffen und nach jeder Mahlzeit getrunken wird. Selbst am Abend genießen ihn die Isländer – dann jedoch mit Likör oder Cognac verfeinert. Der Branntwein „Íslenskt Brennivín“ rangiert ebenfalls ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Der hochprozentige Aquavit – mit seinem schwarzen Etikett – trägt den Beinamen „schwarzer Tod“. Ist es dann Zeit für den Nachtisch, locken das Schmalzgebäck „Kleinur“, die isländische Crêpe-Variante „Pönnukökur“ oder das Magerquark-ähnliche Produkt „Skyr“, das mit frischen Beeren ein Genuss ist.

Rezept: Síld-Salat

Wir möchten einen Hauch Island in die Küche holen. Was wäre dafür besser geeignet, als eine Fischspezialität? Dieser Hering-Salat mit Apfel und Rote Bete gibt, serviert mit Brot, eine tolle Vorspeise ab.

Zutaten:

  • 10 filetierte Salzheringe
  • 5 EL Mayonnaise
  • 5 EL Sauerrahm
  • 1 süß-saurer Apfel
  • 1-2 vorgekochte Rote Beten
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Sauerrahm und Mayonnaise verrühren.
  2. Salzheringe, Apfel und Rote Bete in kleine Stücke schneiden und mit der angerührten Sauce mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Im Kühlschrank für einige Stunden gut durchziehen lassen.

Guten Appetit oder Verði þér að góðu!


Fotocredits: iStock.com/Nick_Pandevonium, iStock.com/HandmadePictures

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