21. Juli 2020

Im Steinbruch.

Von Sprengmeistern und Steinhauern.

Bis Ihre Natursteinarbeitsplatte von STRASSER in Ihrer Küche angelangt ist, legt sie einen mitunter interessanten Weg zurück. Dieser beginnt in einem Steinbruch: einem Ort, wo harter Fels auf noch härtere Diamanten trifft, wo technisches Geschick und ein Gespür für das Gestein gefragt sind.

Mögliche Abbauorte für Naturstein sind auf der ganzen Welt verteilt. Je nachdem, welche Gesteinsart gefragt ist, muss man schon mal exotische Destinationen aufsuchen. Doch auch in Mitteleuropa finden sich zahlreiche natürliche Lagerstätten von Marmor, Sandstein und Co. In Österreich sind noch rund 350, in Deutschland rund 250 Steinbrüche im aktiven Betrieb. Das gewonnene Material wird hauptsächlich im Bausektor, in der Bildhauerei und in der Grabmalherstellung verwendet.

STEINBRUCH IST NICHT GLEICH STEINBRUCH

Als Steinbruch wird ein Ort bezeichnet, an dem festes Gestein natürlich vorkommt und abgebaut wird. Handelt es sich um sogenanntes Lockergestein, spricht man hingegen von einer Sand- oder Schottergrube. Bevor die Lagerstätte genutzt werden kann, muss der Abraum, also das unerwünschte Gesteinsmaterial, abgetragen werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Steinbrüchen. Geläufiger ist der offene Steinbruch, auch Über-Tage-Steinbruch genannt. Je nach Form kann er weiter differenziert werden, etwa in Hang- und Kesselbrüche. Seltener, weil aufwendiger, sind Steinbrüche im Untertagebau, wo das Gestein unterirdisch in Bergwerken und Gruben gefördert wird.

Bearbeitung von Naturstein

DIE GESCHICHTE DES STEINABBAUS

Vom Baumaterial bis zum Kultobjekt wurde Stein im Wandel der Zeit vielseitig genützt und ist daher eng mit der Menschheitsgeschichte verknüpft. Schon die Ägypter errichteten Steinbrüche. Sie nutzten hauptsächlich weiche Gesteine wie Kalk- und Sandstein, aus denen sie unter anderem die Pyramiden erschufen. Die alten Griechen entwickelten wiederum eine Vorliebe für Marmor. Nach Mitteleuropa kam das Wissen des Steinabbaus erst mit den Römern. Hier sorgten insbesondere die romanischen Kirchenbauten für eine starke Nachfrage und somit einen ersten Steinbruch-„Boom“.

DIE HARTE ARBEIT DER STEINHAUER

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Arbeit im Steinbruch äußerst beschwerlich und wurde von Steinhauern verrichtet. Mit hartem körperlichen Einsatz und nur einfachen Hilfsmitteln wie Winden und Kränen kümmerten sie sich um den Abbau und die Vorverarbeitung von Naturstein. Dazu trieb man Spaltwerkzeuge in natürliche Ritzen oder künstliche Bohrlöcher, die man mittels Hebelwirkung vergrößerte und so den Stein herausbrach. Später verwendete man auch Sprengstoff. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts kamen im Steinbruch immer mehr Maschinen zum Einsatz.

DER STEINBRUCH HEUTE: AUTOMATISIERT & MODERN

Auch in gegenwärtigen Steinbrüchen werden immer noch Sprengungen durchgeführt. Da sie allerdings ein gewisses Risiko bergen, hohe Kosten verursachen und das Gestein beschädigen, greift man heute meist auf schonendere, effektivere Methoden zurück. Dazu zählt vor allem die Diamantseilsäge, ein motorbetriebenes Endlosseil. Die Sägekette ist mit Diamantsplittern bestückt, die selbst harte Steine durchtrennen. Damit kann man Steinblöcke einerseits aus der Bruchwand herausschneiden und andererseits vertikal zerteilen. Weichere Gesteine werden mit Schrämen, rotierenden Walzen, zerlegt. Grundsätzlich sind moderne Steinbrüche – zumindest in den industrialisierten Ländern – weitgehend automatisiert.

Naturstein wird zugeschnitten

WAS KOMMT NACH DEM STEINBRUCH?

Häufig wird der Naturstein noch vor Ort im Steinbruch weiterverarbeitet – also in Platten (2 bis 4 cm Dicke) oder Tranchen (ab 8 cm Dicke) geschnitten. Oder er geht auf Reisen und gelangt so in steinverarbeitende Unternehmen wie STRASSER. Den Weg der STRASSER Natursteinarbeitsplatten vom Steinbruch bis zur Küche haben wir Ihnen bereits vorgestellt – doch was passiert eigentlich mit einem alten Steinbruch? Wenn das Steinvorkommen erschöpft ist, steht die Nachnutzung im Raum. In unseren Breiten versucht man meist, die Narben in der Natur möglichst gering zu halten und das Gelände zu rekultivieren. Um es für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar zu machen, muss der aufgelassene Steinbruch zuerst mit Abraum verfüllt werden. Neben der Stabilität muss dabei auch auf den Naturschutz geachtet werden. Manchmal entstehen daraus auch Freizeitgelände und künstliche Seen. So kann der Steinbruch nach seiner „aktiven“ Zeit weiter genutzt werden.

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