8. Juni 2021

IMMER DER NASE NACH – WOHNEN MIT DÜFTEN.

WAS WIR VOM PROFESSIONELLEN DUFTMANAGEMENT FÜR ZUHAUSE LERNEN KÖNNEN.

Lange vernachlässigt, rückt der Geruchssinn wieder mehr in den Fokus – und damit ein eigentlich unbewusster Sinn ins Bewusstsein. Denn Gerüche und Düfte kommunizieren auf einer feinen Ebene, wer wir sind oder sein wollen. Daher gewinnen auch Raumdüfte immer mehr an Beliebtheit. Wir verraten, warum es sich lohnt, genauer hinzuschnuppern.

RAUMDÜFTE: EIN URALTES WOHNACCESSOIRE

Das Bedürfnis, nicht nur sich selbst, sondern auch sein Zuhause zu beduften, reicht weit zurück. Schon die antiken Ägypter, die übrigens einen großen Wortschatz für Düfte hatten, verwendeten Wohldüfte für ihre Häuser. Dabei handelte es sich vor allem um Räucherdüfte. Von denen stammt sogar unser heutiges Wort Parfüm ab – von Lateinisch „per fumum“, also „durch oder mithilfe von Rauch“. Heute steht uns eine ganze Armada an Möglichkeiten zur Verfügung, vom traditionellen Weihrauch bis zum elektrischen Diffusor. Der Bereich der sogenannten Home Fragrances boomt geradezu.

DÜFTE LASSEN SICH MANAGEN – UND WIR UNS UNTERBEWUSST ÜBER SIE

Wie wichtig Düfte sind, hat also auch die Wirtschaft erkannt. Und das gilt nicht nur für die Produzenten von Raumdüften. Viele Unternehmen von der Hotelkette bis zum Modehaus wenden sich ihrem ganz eigenen Duftprofil – dem Corporate Scent – zu. Ob Duftmarketing oder Duftmanagement: Gerüche werden als Kommunikationsmittel gesehen. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen, denn die Macht der Düfte ist groß. Indem ihr Reiz direkt in unser limbisches System im Gehirn gelangt, beeinflussen sie Stimmungen und Wahrnehmungen unserer Umgebung auf subtile Weise. Nicht umsonst sollen bestimmte Düfte auf Verkaufsflächen den Absatz steigern oder Orangenaromen in Arztpraxen Ängste lösen. Die Ledernote in Schuhgeschäften strömt jedenfalls nicht allein aus den Schuhkartons. Das sorgt für die richtige Shoppinglaune und repräsentiert nebenbei natürlich die Marke und ihre Werte.

ICH RIECHE, ALSO BIN ICH (ZUHAUSE)

In unserer Gesellschaft werden auch wir selbst immer mehr zur Marke. Und wo, wenn nicht in unserem Zuhause, möchten wir einfach wir selbst sein und dies auch ausdrücken? Kein Wunder also, dass auch im Privatbereich Wohndüfte im Trend liegen. Wer es sich leisten kann, setzt sogar auf individuell komponierte Raumdüfte vom Maßparfümeur, die wie das eigene Parfüm eine ganz persönliche Note versprühen. Dabei bringt jedes Zuhause genau genommen schon seinen charakteristischen Geruch mit. Dieser hängt mit den Lebensgewohnheiten der Bewohner ebenso zusammen wie mit der Bausubstanz an sich. Letztere ist etwa häufig verantwortlich für den Muff in älteren Gebäuden – der „Altherrenmief“ ist also eigentlich häufig ein „Altbaumief“.

Aromatischer Lufterfrischer vor grauen Steinhintergrund

VERSCHIEDENE RAUMDÜFTE UND IHRE WIRKUNG

Nicht immer geht es beim Thema Raumduft allein darum, unangenehme Gerüche loszuwerden. Beispielsweise lässt sich Raumfunktionen durch den bewussten Einsatz von Düften fördern – etwa die Erholung im Schlafzimmer oder die Konzentration im Arbeitszimmer. So individuell bestimmte Dufterinnerungen auch sind, lassen sich aus Studien generelle Tendenzen ableiten, wie welcher Duft auf uns wirkt.

  • Belebend und anregend: Pfefferminze, Rosmarin, Eukalyptus, Ingwer und Fichtennadeln sind vitalisierend. Diese Energiespender sind im Arbeitsbereich bestens aufgehoben.
  • Frisch: Reinheit und geistige Klarheit vermitteln vor allem Zitrusaromen wie Zitrone und Limette – mit der Ausnahme von Orange, die eher beruhigend wirkt. Außerdem erfrischen auch noch Thymian und Teebaum Räume wie Bad und WC.
  • Harmonisierend und aufheiternd: Rose, Vanille und Jasmin verbreiten genau die richtige Mischung aus Entspannung und Positivität für den Wohnbereich.
  • Erholsam und Geborgenheit spendend: Im Schlafbereich ist Lavendel ein Klassiker, doch auch Kamille, Bergamotte und Geranium bewirken inneren Frieden und Ruhe.

Badezimmer Raumduft mit hölzernen Stäben

5 TIPPS FÜR DAS WOHNEN MIT DÜFTEN

  1. Verwenden Sie die passende Raumduft-Form je nach Einsatzzweck. Zum Beispiel haben Raumsprays einen schnelleren Effekt, verfliegen aber auch wieder rasch. Duftkerzen eignen sich eher für kleine Räume, müssen aber stets beaufsichtigt werden. Besonders dezent „arbeiten“ Diffuser und Duftspender. Mit ätherischen Ölen auf Duftsteinen und in Duftlampen können Sie die Intensität gut dosieren. Für geschlossene Bereiche wie Schränke gibt es spezielle Duftsachets, die sogar gegen Motten wirken können.
  2. Setzen Sie auf Raumdüfte von hoher Qualität. Am besten sind natürliche, möglichst naturreine Stoffe. Synthetische Raumdüfte werden häufig als unangenehm und aufdringlich empfunden.
  3. Achten Sie auf die Dosierung und stimmen Sie diese etwa auf die Raumgröße ab. Außerdem kann sich je nach Dosis sogar die Duftwirkung ändern. Das ist etwa bei Lavendel der Fall: In größeren Mengen wirkt er belebend.
  4. Setzen Sie Raumdüfte auch deshalb vorsichtig ein, weil manche Menschen empfindlich oder sogar allergisch auf Stoffe darin reagieren können. Regelmäßig gut lüften!
  5. Gönnen Sie Ihrer Nase immer wieder Duftpausen. Dauerbeduftung kann zu einer Überreizung führen, wenn unser Geruchssinn ständig stimuliert wird. So gehen Sie auch sicher, nicht so schnell „die Nase voll zu haben“ von einem gewissen Duft.
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