13. Oktober 2017
Kaffeezubereitung in aller Welt
So vielfältig lässt sich Kaffee zubereiten
Food- und Küchentrends haben längst auch die Kaffeezubereitung erreicht. Wir erklären, warum es nur durch Zufall zum Kaffeegenuss kam und werfen einen Blick auf verschiedene Methoden der Kaffeezubereitung in aller Welt. Wer bei den vielfältigen Möglichkeiten dennoch offen ist für Neues, probiert den aktuellen Cold Brew Trend aus.
Purer Zufall: Der Beginn der Kaffeezubereitung
Es soll das Jahr 850 gewesen sein, als ein Hirtenjunge in Abessinien – dem heutige Äthiopien – die anregende Wirkung der Kaffeebohne entdeckte. Seine Ziegen wurden – nach dem Verzehr der grünen Bohnen – auffallend lebhaft. Zu Rate gezogene Mönche warfen die Bohnen, nach einer Kostprobe, enttäuscht von deren bitterem Geschmack, im hohen Bogen ins Feuer. Der sich daraufhin ausbreitende aromatische Duft veranlasste die Mönche, mit den gerösteten Bohnen (Teeblättern gleich) einen Aufguss vorzunehmen. Das Ergebnis priesen sie als ein Geschenk Gottes, half es ihnen doch, beim stundenlangen Beten, wach zu bleiben. Heute ist der Kaffee über den ganzen Globus verbreitet ein begehrtes und gefragtes Genussmittel und sein Genuss – gerade am Morgen – ein lieb gewonnenes Ritual. Doch die Möglichkeiten der Kaffeezubereitung haben sich deutlich weiterentwickelt und sind heute vielfältiger denn je.
Andere Länder, andere Sitten
Hätten Sie es gewusst? In Österreich und Deutschland ist die Filterzubereitung die ungeschlagene Nummer eins der Kaffeezubereitung. Aber: Ein Blick über den Filterrand hinaus lohnt sich! Denn in anderen Teilen der Welt wird das beliebte Heißgetränk mit ebenso viel Liebe, aber mit anderen Hilfsmitteln zubereitet.
FRANKREICH: In unmittelbarer Nachbarschaft sind es die Franzosen, die ihren „Café au lait“ am Morgen, aus großen Tassen genießen. Zubereitet wird der Kaffee in der altbewährten Siebstempelkanne, auch als „French Press“ bezeichnet. Serviert wird der Café au lait zu gleichen Teilen aus heißer Milch und frisch aufgebrühtem Kaffee bestehend.
ITALIEN: Ein Klassiker aus Italien, der weltweit heiß begehrt ist und zum guten Ruf der Italiener als Meister des Kaffees beigetragen hat: der Cappuccino. Bestehend aus einem Espresso, heißer Milch und Milchschaum wird er in der Regel gesüßt getrunken. Den Namen verdankt er übrigens der Kapuze der Kapuzinermönche, denn die aufgeschlagene Milch legt sich wie eine Kapuze über den Kaffee. Der für seine Zubereitung verwendete Espresso wird klassisch in einer Espressokanne zubereitet.
SCHWEDEN: In Schweden geht es recht bodenständig zu, wenn es um die Zubereitung des koffeinhaltigen Getränkes geht. Generell wird in den skandinavischen Ländern Wasser in einem Kaffeetopf aufgesetzt. Dem siedenden Wasser wird dann eine Handvoll Kaffee beigefügt, bevor nach einem abermaligen Aufkochen schließlich die Hitze reduziert wird. Hat sich der gemahlene Kaffee schließlich am Boden des Topfes abgesetzt, ist der „Kochkaffee“ fertig.
TÜRKEI: In der Türkei, als auch im gesamten arabischen Raum, wird Kaffee bevorzugt in leicht kegelförmigen Kupferkesselchen zubereitet, deren Innenseite mit Zinn verkleidet ist. Günstigere Varianten sind aus Edelstahl. Die Wahl des Materials hat jedoch wesentlichen Einfluss auf das Aroma des Kaffees. Die besonders fein gemahlenen Kaffeebohnen werden gemeinsam mit einem Löffel Zucker und – je nach Härtegrad des Wassers – einem Löffel Salz, zu einem kräftigen Mokka gebraut.
Cold Brew – mehr als nur kalter Kaffee
Kaffeeliebhaber dürfen sich immer wieder über neue Methoden der Kaffeezubereitung freuen. Cold Brew Kaffee, oder zu deutsch „kalt gebrühter Kaffee“ überzeugt durch einen geringeren Koffein- und Säuregehalt, weniger Bitterstoffe, aber ein umso reicheres Aroma. So ist der Cold Brew Kaffee eine echte Freude für den Gaumen und gleichzeitig schonend zum Magen. Um die Aromen und das Koffein auch ohne Hitze extrahieren zu können, nimmt die Kaffeezubereitung deutlich mehr Zeit als gewohnt in Anspruch.
Cold Brew Kaffee – so geht’s
Zutaten:
- 100 g gemahlener Kaffee (mittlerer Mahlgrad)
- 500 ml kaltes Wasser
- Eiswürfel
Zubehör:
- French Press oder eine Karaffe mit Filtervorrichtung
Zubereitung:
- Den Kaffee in einer French Press oder einer Glaskaraffe mit kaltem Wasser übergießen, gut verrühren und luftdicht verschließen.
- Den Kaffee nun mindestens zehn Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
- Anschließend den Kaffeesatz mit Hilfe der French Press auf den Boden des Kaffeezubereiters drücken. Bei der Zubereitung in einer Karaffe den Kaffee durch einen herkömmlichen Kaffeefilter abseihen.
Serviert wird der Cold Brew Kaffee klassisch mit Eiswürfeln. Ist er zu stark, kann er zusätzlich mit einem Schluck Wasser verlängert werden. Der fertige Kaffee hält sich im Kühlschrank mehrere Tage.