7. Januar 2020
Kultstätten inmitten der Natur.
Das Mühlviertel als Region der Kraftplätze.
Mit dem Beginn eines neuen Jahres steht man selbst auch immer wieder an einem Scheidepunkt. Was will ich erreichen, was ist mir wichtig, wohin soll mein Weg mich führen? Gerade die schnelllebige Zeit ist es, die viele Menschen zur Rückkehr zu sich selbst bringt. Kraft tanken, achtsamer im Umgang mit sich selbst werden, Zeit nehmen, in sich hören und öfters mal nein sagen. Helfen können dabei Kraftplätze. Und gerade das Mühlviertel bietet viele einzigartige davon. Mitten in der Stille der Natur, fast schon majestätisch, umgeben von Wald und Wasser, bieten sie einen einzigartigen Ort der Besinnung auf sich selbst. Einfach mal die Seele baumeln lassen und den Gedanken Raum geben.
Welcher Kraftplatz ist der richtige für mich?
Kraftorte können vieles sein: ein eigener kleiner Altar, eine besondere Ecke im Garten, eine Wallfahrtskirche, eine Quelle oder Plätze mit besonderen Energien, die schon vor Urzeiten von Menschen entsprechend markiert wurden. Wann immer man sich der Energie von Kraftplätzen hingeben möchte, sollte man eines beachten: Das reine Abladen von Problemen ist hier fehl am Platz. Wer aber nach Kraft sucht, auftanken und in sich selbst hineinhören möchte, offen ist für den inneren Dialog, der wird an Kraftplätzen Gedanken und Ideen empfangen können. Dabei wird Bergen in der Naturphilosophie Feng Shui eher die Yang-Qualität zugeschrieben. Sie sind männlich besetzt und geeignet, wenn man Klarheit und Überblick sucht. Wasser hingegen ist weiblicher Natur und das sogenannte Yin. Es eignet sich, um in Kontakt mit seinen Gefühlen und der eigenen Intuition zu kommen.
Die Kraft des Mühlviertels
Gerade das Mühlviertel bietet viele solcher Kraftplätze, die schon seit Jahrhunderten als Kultstätten verwendet werden. An manchen Stellen sind es Granitsteine, die in wundersamer Formation Aufmerksamkeit erregen. An anderer Stelle sind es Flussläufe, welche die Energie der Natur auf besondere Weise auffangen und zurückgeben. Einige Naturjuwele dieser Kulturstätten sind so kraftgebend, dass sie Besucher magisch anziehen.
Weltuntergangssteine
Der Mühlviertler Kulturwanderweg Nr. 05 mit einer Länge von 6,8 Kilometern wartet mit den sogenannten Weltuntergangssteinen in St. Leonhard bei Freistadt auf. Die Steine sind zwei Findlinge, die sich aufeinander zuzubewegen scheinen. Es „wandert“ aber nur der obere, nördliche Stein. Der Legende nach wird die Welt untergehen, wenn beide Steine zusammenstoßen.
Herzogreitgerfelsen
Auf dem Gipfel des Felsens in Sankt Leonhard bei Freistadt stand einst eine Holzburg, die in kriegerischen Zeiten der Bevölkerung als Schutz gedient haben soll. Gefundene Opferschalen lassen vermuten, dass hier Kulthandlungen stattgefunden haben. Auch ein Kreuz steht am Herzogreitgerfelsen. Das stellte einst ein Bauer auf aus Dankbarkeit darüber, dass seine Frau bei Holzbringarbeiten abstürzte, aber wie durch ein Wunder praktisch unverletzt am Ast eines Baumes hängenblieb.
Drosselstein
Durch seine schalenförmige Vertiefung und zahlreiche dem Kulthügel entspringende Quellen bleibt der Stein in Julbach am Kalvarienberg selbst bei großer Trockenheit stets feucht. Der Sage nach wird dem Drosselstein ein Fruchtbarkeitskult zugeschrieben – von ihm sollen die kleinen Kinder kommen. Ursprung dieser Annahme ist das Wasser als Lebenselixier und heilendes Element.
Schlosspark Hagenberg
Wer gern lustwandelt und sich einer ganz ungewöhnlichen Natur erfreuen möchte, der ist in diesem Park genau richtig. Hier finden sich seltene Exemplare wie 130-jährige Winterlinden, Blut- und Rotbuchen, Stieleichen oder Berg- und Spitzahorn. Die Südhanglage begünstigte auch die Anpflanzung importierter Arten wie Robinie, Ginkobaum, Katsurabaum, Hemlocktanne und Tulpenbaum. Die Wege durch diesen Schlosspark sind fast unauffällig und lassen gerade dadurch einen Spaziergang der ganz besonderen Art zu.
Stinglfelsen
Wer diesen Felsen erklimmt, dem ist eines sicher: eine herrliche Aussicht! Bei klarer Sicht kann man hier in Klaffer am Hochficht bis ins Gebirge schauen und den Ausblick ins Mühltal genießen. Der Weg zum Stinglfelsen hinauf führt entlang des Gipfel-Ge(h)nussweges. Naturbegeisterte spüren hier die Energie der Natur und können die Magie der Kraftorte in sich aufnehmen.
Jeder dieser Kraftorte lässt zur Ruhe kommen und Energiereserven wieder auffüllen.