23. Mai 2018

Sprossen & Keimlinge – das Superfood von der Fensterbank

So klappt die Eigenzucht daheim

In der Welt der Superfoods sprießt ein neuer Trend heran – und das ganz wörtlich. Microgreens nennt sich neuerdings das, was bis vor Kurzem noch ganz einfach Sprossengemüse hieß. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe machen die kleinen Austriebe zu großen Energiebündeln. Ob Sojasprossen, Weizenkeimlinge oder die gute alte Kresse: Auf den Fensterbänken werden wieder fleißig zarte Pflänzchen gezogen. Mit diesen Tipps funktioniert der Anbau von Sprossen ganz einfach zu Hause …

Klein, aber oho – Superfood im Miniformat

Keimlinge und Sprossen sind wahre Alleskönner: Sie geben nicht nur für Salate ein knackiges Topping ab, sondern verfeinern auch Aufstriche, garnieren Suppen oder würzen Saucen. Vor allem in der asiatischen Küche sind die jungen Pflanzentriebe mit dem nussigen, scharfen oder süßlichem Geschmack sehr beliebt. Sogar in Shakes oder beim Brotbacken werden sie als gesunde Zutat geschätzt. Dank ihres Nährstoff- und Vitaminreichtums gelten sie neuerdings als Superfood. Vor allem für Vegetarier und Veganer stellen sie einen wichtigen Lieferanten von Proteinen und B-Vitaminen dar. Der Anteil an Vitamin C sowie Nährstoffen ist um ein Vielfaches höher als in ausgewachsenen Pflanzen. Außerdem können die Vitalstoffe in Sprossen und Keimlingen vom Körper besser aufgenommen werden.

Keimling oder Sprosse?

Keimlinge und Sprossen entstehen aus Samen von Getreidepflanzen, Gemüsesamen oder Nüssen. In der „Sprouting- Community“ sind etwa Hülsenfrüchte wie Mungobohnen, Erbsen oder Linsen, aber auch Bockshornklee, Leinsamen oder Brokkoli weit verbreitet. Doch gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Keimlingen und Sprossen? Wenn es nach Botanikern geht: Ja! Ein Keimling ist demnach ein junger Austrieb, also eine Babypflanze, die schon alle Anlagen für die spätere Pflanze enthält – von der Wurzel bis zum oberirdisch wachsenden Teil. Genau dieser Teil, quasi der Stängel mit den kleinen Blättern, wird hingegen als Sprosse bezeichnet. Da jedoch bei der modernen Zucht keine Erde verwendet wird, werden die beiden Begriffe meist synonym verwendet.

Keimlinge & Sprossen selber ziehen

Auf Watte selbst gezogene gelbe Senfsprossen.

Wohl jeder hat schon mal als Kind Kresse auf einem Wattebausch beim Wachsen zugesehen. Für das gelegentliche Ziehen von Sprossen und Keimlingen ist diese Methode auch vollkommen ausreichend – sie funktioniert übrigens ebenfalls mit Küchenpapier. Wer jedoch öfter und mehr anbauen möchte, ist mit einem Keimglas mit Siebdeckel oder einem speziellen Keimgerät (Sprossenbox) besser beraten. Für den Start wählt man am besten einfache Sorten, die schnell geerntet werden können, etwa Mungobohne, Radieschensamen oder eben Kresse. Die Samen sollten unbehandelt sein und idealerweise Bio-Qualität haben. Und dann kann’s auch schon losgehen!

  • Das Keimgefäß gut reinigen und bei 18-22° C an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung platzieren.
  • Die Samen – je nach Sorte – mehrere Stunden über Nacht einweichen lassen und anschließend das übrige Wasser abgießen.
  • Nun die keimenden Samen täglich ein- bis zweimal gründlich mit frischem Wasser durchspülen. Das versorgt die Keimlinge mit Feuchtigkeit und verhindert Schimmelbildung.
  • Nach wenigen Tagen kann schon geerntet werden!

Hygiene ist bei allen Schritten sehr wichtig, denn das feucht-warme Milieu lieben nicht nur Keimlinge und Sprossen, sondern auch Schimmelpilze und Bakterien. Vor dem Verzehr sollten die Triebe daher gewaschen und bestenfalls auch kurz erhitzt werden – vor allem bei Hülsenfrüchten ist dies wegen der Giftstoffe ohnehin Pflicht. Dann aber steht erntefrischen Vitaminen rund ums Jahr nichts mehr im Wege!

 

Fotocredits: iStock.com/Marc Belair, iStock.com/Madeleine_Steinbach

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