7. Februar 2018

Stein als Werkzeug

Naturstein im Wandel der Zeit

Es ist die Periode der großen klimatischen Veränderungen. Es ist aber auch die Zeit der Auerochsen, Mammuts und Säbelzahntiger sowie die Zeit der Jäger und Sammler. Die Steinzeit markiert den geschichtlichen Anfang der Menschwerdung. Eine Geschichte, die eng mit der Nutzung von Naturstein verknüpft ist. Stein als Werkzeug eingesetzt, begleitet uns von Beginn an. Die ältesten gefundenen Artefakte sind dabei etwa 2,6 Millionen Jahre alt. Es handelt sich um sogenannte Geröllgeräte der Altsteinzeit, also um Steine, die durch gezieltes Aufeinanderschlagen geschärft wurden. Mit den scharfen Kanten der Steine konnten die frühzeitlichen Menschen ihre Beutetiere zerlegen, Knollen und nussartige Gewächse öffnen und Insekten zubereiten.

Stein als Werkzeug – Die Steinzeit

Der erste große Einschnitt in der Verwendung von Stein als Werkzeug fand zwischen der Alt- und Jungsteinzeit statt. Der britische Anthropologe Sir John Lubbock unterteilte diese 1865 in die „Periode des geschlagenen Steins“ (Altsteinzeit) und die „Periode des geschliffenen Steins“ (Jungsteinzeit). Mittels Reibung wurden die Natursteine jetzt auch zu Faust- und Steinkeilen sowie zu tödlichen Pfeilspitzen geformt. Mit dem Stein als Werkzeug wurde die Jagd für die Urmenschen nicht nur leichter, sondern auch wesentlich erfolgreicher. Alsbald lernten sie auch die durch Blitzeinschläge entstandenen Feuer zu zähmen und – mit Hilfe von Feuerstellen aus Stein – zur Nahrungszubereitung zu nutzen. Die Möglichkeit, Fleisch zu erhitzen und damit auch lagerfähig zu machen, verbesserte die Nahrungsversorgung maßgeblich und verhalf der Gattung Mensch zu einem unerwarteten Aufschwung. Auch in der Bronze- und Eisenzeit blieben die Steinwerkzeuge in Gebrauch. Im Zuge deren Bearbeitung fand der Mensch wohl auch heraus, wie er durch das Aufeinanderschlagen bestimmter Steinsorten selbst Feuer entzünden konnte. Die Geschichte des Menschen und der Verwendung von Naturstein nahm unaufhaltsam seinen Lauf.

Mahlstein zur Getreideverarbeitung

Stein als Werkzeug im Mittelalter

Auf die Bronze- und Eisenzeit folgte das Entstehen der unterschiedlichen Hochkulturen. Vom Nahen Osten und Afrika bis nach China – Stein wurde nicht mehr nur als Werkzeug, sondern auch zum Bauen und als Grundstoff in der bildenden Kunst eingesetzt. Im Mittelalter tat sich Stein als Werkzeug besonders hervor: Zwar wurden Mahl- oder Reibesteine schon in der Mittelsteinzeit zur Verarbeitung von Körnern zu Mehl genutzt, nun konnten sie in Kombination mit technischem Wissen aber auch im großen Stil genutzt werden. Ohne viel Kraftaufwand ließen sich in wind- und wasserbetriebenen Mühlen große Mengen Mehl herstellen. Das Brot, das aus diesem gebacken wurde, ernährte vom einfachen Bauern bis hin zum Adel und Ritterstand alle Stände.

Mörser aus Stein

Stein als Werkzeug bis heute

Heutzutage wird Stein hauptsächlich als Baustoff und in der bildenden Kunst genutzt. Es gibt jedoch ein paar Steinwerkzeuge, die den Wandel der Zeit überdauert haben und bis heute im Einsatz sind. In Westafrika werden so etwa zum sogenannten Kaltschmieden noch immer Steinkugeln und -hämmer eingesetzt. Auch die bereits erwähnten Mahlsteine sind vielerorts noch im Einsatz. Das wohl geläufigste gegenwärtige Beispiel für den Einsatz von Stein als Werkzeug ist der Mörser. Er findet sich in beinahe jeder Küche und überzeugt durch seine hohe Widerstandskraft und seine hygienischen Eigenschaften. Damit steht der meist aus Granit oder Marmor gefertigte Mörser für die hohe Qualität und Beständigkeit von Naturstein.

 

Fotocredits: iStock.com/mj0007, iStock.com/Rosario Scalia, iStock.com/spyderskidoo

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