31. Januar 2018

Urban Gardening – kleiner Garten mit großer Wirkung

5 Tipps für Ihren eigenen Urban Garden!

Wer selbst keinen Garten hat, kann trotzdem garteln. Das gibt es nicht? Oh doch! Urban Gardening heißt der Trend, der mittlerweile zahlreiche Stadtbewohner glücklich macht und Balkone, Innenhöfe, Wolkenkratzer und Betondächer zum Erblühen bringt.

Stellen Sie sich vor: Es ist Frühling. Die ersten, feinen Sonnenstrahlen kitzeln Ihre Nase, während Sie die warme Erde mit Ihren Fingern lockern. Vorsichtig holen Sie die jungen Salatpflänzchen aus dem kleinen Plastiktopf. Die hellgrünen Blätter fühlen sich noch ganz zart an. Sie setzen die Pflänzchen behutsam in ihr neues Zuhause und strahlen dabei über das ganze Gesicht. Es fühlt sich gut an, mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Eine Biene summt fröhlich an Ihnen vorbei. Sie ist heute in besonders luftigen Höhen unterwegs. Schließlich garteln Sie gerade mit Gleichgesinnten am Dach Ihres Wohnhauses im 18. Stock.

 

Was ist Urban Gardening eigentlich?

Laut Wikipedia versteht man unter Urban Gardening die „gärtnerische Nutzung von städtischen Flächen, wobei die nachhaltige Bewirtschaftung und der bewusste Konsum der Ernte im Vordergrund stehen“. Oft hört man in diesem Zusammenhang auch den Begriff Urban Farming, der speziell den Anbau von Obst und Gemüse in der Stadt beschreibt.

Nicht nur die allgemeinen Grünflächen, Innenhöfe und Fassaden von Wohnhäusern werden auf Selbstinitiative der Bewohner begrünt, auch die Stadtverwaltung bietet viele Möglichkeiten, den grünen Daumen beim Urban Gardening auszuleben. So werden z. B. in Wien eigens Grundstücke angekauft und in Gemeinschaftsgärten verwandelt. Dort kann sich jeder für eine Parzelle bewerben und diese dann beackern. Dort gartelt der Pensionist neben dem Beamten und zwischendrin die Lehrerin mit ihren Volksschulkindern.

So neu ist dieser Trend eigentlich gar nicht. Was einst die Schrebergärten waren, sind heute hippe Nachbarschafts- oder Gemeinschaftsgärten. Neu daran ist, dass sich die Natur ihren Platz in der Stadt zurückerobert und der Mensch dies nicht bekämpft sondern sogar unterstützt und fördert. Einen Vorteil ziehen alle daraus: Die Stadt wird grüner und lebenswerter und das Gärtnern stärkt die Gemeinschaft und das Miteinander.

 

Warum ist Urban Gardening so beliebt?

Immer mehr Menschen sehnen sich nach dem Ursprünglichen. Selbst etwas mit den Händen zu erschaffen, hat einen hohen Stellenwert erlangt. Zusätzlich ist es vielen wichtig, aktiv zu einer gesunden Umwelt beizutragen. Sie achten auf regionale Lebensmittel, verkürzen Transportwege und reduzieren dadurch Abgase. Vor allem eine sozial gerechte Produktion liegt vielen am Herzen. Wer selbst einen Garten hat, ist in einer glücklichen Lage. Doch Gärten sind in Großstädten Mangelware. So weicht man auf Grünflächen der Stadt oder auf Grünflächen vor Wohnhäusern aus. Nachdem die rechtlichen Bedingungen mit dem jeweiligen Eigentümer geklärt wurden, kann mit dem Urban Gardening begonnen werden.

Urban Gardening am Hausdach in der Stadt

 

5 Tipps für Ihren eigenen Urban Garden!

Urban Gardening, das heißt auch „Garteln auf engstem Raum“. Besonders knifflig wird dies, wenn man keine Grünfläche beackern kann, sondern beispielsweise nur seinen kleinen Balkon. Mit diesen schnellen und unkomplizierten Tipps zeigen wir Ihnen, wieviel „Garten“ Sie in luftigen Höhen auf engstem Raum unterbringen – Sie werden staunen! Ach ja, und das Tollste zum Schluss: Schnecken schaffen es glücklicherweise nicht in den 5. Stock!

 

  • Tipp 1: Salat im Blumentopf
    Pflücksalate wie Lollo Rosso, Lollo Bionda oder Eichblatt eignen sich perfekt für den Blumentopf und das Tolle: Sie können den Salat, je nach Bedarf, portionsweise pflücken und verwenden. Am besten Sie kaufen gleich Bio-Salatpflänzchen und sparen sich das Keimen. Wichtig bei der Erde: Mischen Sie zwei Teile Humus-Pflanzenerde mit einem Teil Sand.
  • Tipp 2: Wohin mit den Blumentöpfen?
    Um Platz zu sparen, können Blumentöpfe wie mehrstöckige Blumenampeln übereinander gehängt werden. Dazu brauchen Sie entweder einen Deckenhaken oder Sie stapeln sie auf einer Blumenleiter, die Sie an der Wand fixieren. Ganz Pfiffige verwenden einen alten Lattenrost, den sie stehend an eine Wand montieren und hängen die Blumentöpfe mit Haken an die einzelnen Sprossen.
  • Tipp 3: Balkongeländer als Rankhilfe
    Zuckererbsen und Tomaten sind perfekte Gemüsesorten für Urban bzw. Vertical Gardening. Warum? Sie wachsen in die Höhe und brauchen dadurch wenig Grundfläche, einzig eine stabile Rankhilfe ist von Nöten. Also warum nicht das Balkongeländer dafür verwenden! Der Standort sollte bei beiden Sorten, die sich übrigens nicht miteinander vertragen, jeweils sonnig bis halbschattig sein.
  • Tipp 4: Wer passt zu wem?
    Wenn es darum geht, den Platz bestmöglich zu nutzen, dann ist diese Frage essentiell. Tomaten kann man beispielsweise gut mit Petersilie gemeinsam in ein Gefäß pflanzen. Auch Karotten mögen das Kraut, denn es hält die Karottenfliege fern. Erdbeeren mögen die Nachbarschaft von Knoblauch, Zwiebeln oder Kopfsalat und Schnittlauch liebt es lieblich neben Rosen.
  • Tipp 5: Ein Tontopf, eine alte Gießkanne, ein leerer Plastiksack oder eine Europalette
    Egal welche Gefäße Sie bepflanzen, alles passt! Machen Sie aber unbedingt Löcher in den Boden um Staunässe zu verhindern. Befüllen Sie es danach zu einem Viertel mit Kies, legen Sie einen dünnen Baumwollstoffrest darüber und geben Sie erst danach die Pflanzenerde darauf. Die erste Schicht dient als Drainage, der Stoff dazwischen verhindert, dass die Erde ausgeschwemmt wird. Die Europalette ist übrigens der absolute DIY-Star: Stellen Sie sie auf und bepflanzen Sie die Hohlräume der Holzplanken. So wird sie im Handumdrehen zum coolen Mini-Garten!

 

Egal wo Sie Urban Gardening betreiben: Wir wünschen Ihnen eine prächtige erste Ernte & viel Spaß beim Garteln!

 

Fotocredits: iStock.com/linephoto, iStock.com/fotografixx

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