14. Februar 2018

Food Styling – ein echter Augenschmaus

So gelingt das Anrichten

Wer kennt ihn nicht, den Spruch „das Auge isst mit“. Was lange Zeit als weitverbreitete Halbwahrheit galt, ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen: Unser Geschmackssinn orientiert sich ganz wesentlich an dem, was wir sehen. So wurden in einem Test, Probanden drei Gläser mit Apfelsaft vorgesetzt. Zwei der Gläser wurden geschmacklose Farbstoffe zugesetzt, sodass sich der Saft rot und grün verfärbte. Viele der Probanden waren, nachdem sie von allen drei Gläsern gekostet hatten, sicher, einmal Apfel-, einmal Kiwi- und einmal Johannisbeersaft getrunken zu haben. Dieser Test wurde mit anderen Lebensmitteln wiederholt und führte zum gleichen Ergebnis. Die Wissenschaftler stellten fest, dass unser Geschmackssinn also stark mit unserem Erfahrungsschatz beziehungsweise unserer Erwartungshaltung verbunden ist.

Food Styling – eine Frage des Geschmacks

Sieht etwas frisch aus, schmeckt es auch frisch. Ganz so einfach ist es zwar nicht, aber was in der gehobenen Gastronomie und der Food-Blogger-Szene schon lang gang und gäbe ist, erobert nun auch im kleinen heimische Küchen. Denn bewusstes Food Styling untermauert die Wertschätzung für die uns zur Verfügung stehenden Lebensmittel. Außerdem wirkt Food Styling in Zeiten, in denen künstliche Zusatzstoffe immer mehr abgelehnt werden, als natürlicher Geschmacksverstärker. Aber nicht nur der lukullische Genuss, auch der Akt der Zubereitung steht beim Food Styling im Mittelpunkt. Bei Trends wie Slow Food, Craft Food oder Spiritual Food nimmt die bewusste Zubereitung von Speisen und Getränken einen wesentlichen Stellenwert ein. Darüber hinaus sind kreativ dekorierte Köstlichkeiten auf den unterschiedlichsten Anlässen ein gern gesehenes Mitbringsel.

Salat garniert mit essbaren Blüten und Karottenscheiben in Blumenform

Food Styling – Die besten Tipps & Tricks

  1. Glanzstück. Wussten Sie, dass Glycerin als Lebensmittelzusatzstoff E 422 industriell produzierte Lebensmittel elastisch und frisch hält? Natürliches Glycerin ist ein Zuckeralkohol und in allen pflanzlichen Ölen enthalten. Wer den Trick der Industrie zu Hause nachmachen möchte, vermischt einen Esslöffel neutrales Pflanzenöl mit zwei Esslöffeln Mineralwasser und bestreicht mit dieser Mischung Obst, Gemüse aber auch Süßspeisen. Auch frische Kräuter können – vor dem Verzehr – mit der Mischung besprüht werden und sehen so besonders frisch aus.
  2. Präzisionsarbeit. Mit einem handelsüblichen Zestenreißer, auch Zesteur genannt, kann Gemüse wie Karotten, Gurken oder Kohlrabi, vor dem Schneiden, in Form gebracht werden. Zieht man bei Karotten zum Beispiel tiefe Längsfurchen ein, sehen die Karottenscheiben nach dem Schneiden aus wie Blumen. Mit ein wenig Feingefühl lassen sich auch Sterne, Herzen oder Buchstaben formen. Aus weichen Früchten wie Bananen, Ananas, Mango, Melone, Kiwi oder Apfel können mit handelsüblichen Keksausstechern herrliche Motive entstehen. Gerade Kinder lieben solche Spielereien und sie motivieren auch, das oftmals ungeliebte Gemüse zu essen.
  3. Blütenmeer. Essbare Blümchen in allen erdenklichen Farben und Formen sind auch dieses Jahr wieder großer Food-Styling-Trend und die perfekte Umrahmung für die Rückkehr zu Gemüse & Co. Für Feinschmecker und Blumenliebhaber gibt es außerdem kaum eine schönere Art, das Essen aufzuwerten. Unser Tipp: Essbare Blüten und Blätter machen sich auch in Eiswürfeln extrem gut!

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Umsetzen unserer Food Styling-Tipps!

 

Fotocredits: Brooke Lark on Unsplash, iStock.com/kcline

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