3. Dezember 2019

Teller – die vielfältigen Alltagshelden.

Vom Privileg des Adels hin zur Ausdrucksmöglichkeit bei Tisch.

Kein Tag vergeht ohne sie und das schon seit ziemlich langer Zeit: Teller sind die Möglichkeit, sich beim Tischdecken richtig auszutoben und Speisen so zu präsentieren, wie sie es verdient haben. Denn das Auge isst bekanntlich mit! Und genau wie das Essen haben auch Teller eine spannende Entwicklung hinter sich.

Vom Privileg zum Alltagsgegenstand

Aufzeichnungen bezeugen, dass es schon lange Utensilien wie Krüge, Trinkgefäße oder Schüsseln gab. Aber erst nach und nach eroberte der Teller, so wie wir ihn heute kennen, die Tische der Menschheit. Vor dem 16. Jahrhundert aßen in Europa nämlich selbst die Adeligen von Brettchen aus Holz oder Zinn. Als dann die ersten Teller auf der Bildfläche auftauchten, tauschten die „edlen Bürger“ ihre Platten dagegen ein. Das einfache Volk musste jedoch weiterhin Brotscheiben als Gedeck nutzen oder direkt aus dem Kochtopf essen. Teller waren ein Privileg und blieben dies auch noch einige Zeit. Letztendlich fanden sie jedoch ihren Platz in jedem Haushalt. Es war üblich, dass Familien ein „Alltagsgeschirr“ und ein „gutes Geschirr“ für feierliche Anlässe besaßen. Das feine Gedeck wurde sogar in eigens dafür vorgesehenen Wandschränken aufbewahrt und es war ein willkommenes Geschenk für Hochzeiten oder Geburtstage. Da hat sich nun einiges geändert. Heute besteht kaum jemand auf ein spezielles Gedeck für Gäste und Teller sind erschwinglicher denn je. Das heißt nicht, dass sich die Menschen an schönen Tellern sattgesehen haben. Nicht umsonst gibt es nun zahlreiche Variationen von unzähligen Herstellern. Außerdem sehen viele Köche Teller als ausgezeichnete Möglichkeit, die Präsentation ihrer Gerichte auf ein neues Level zu heben.

So geht Teller

Ein Teller, so wie er im Buche steht, ist eine Zusammensetzung aus einem ringförmigen Fuß auf der Unterseite, einer Vertiefung, auch bekannt als „Spiegel“, und dem flachen Rand namens „Fahne“. Abgesehen von dem wohl verbreitetsten Material, dem Porzellan, können Teller auch aus Holz, Metall, Glas, Keramik, Papier oder Kunststoff gefertigt sein. Aus welchem Material sie hergestellt werden, kommt nicht nur darauf an, was gefällt, sondern auch, wo sie ihren Einsatz finden. So werden Kinderteller, Campinggeschirr oder Kantinen-Gedecke oftmals aus Melamin produziert, das wesentlich robuster ist als beispielsweise Porzellan. Was Aussehen und Preisklasse angeht, sind dem Geschirr keine Grenzen gesetzt.

Für jeden Anlass gewappnet

Welcher Teller auf den Tisch kommt, bestimmt das Gericht. Doch selbst ein hervorragender Gastgeber, kann bei der Menge an Gedeck-Arten, schon mal durcheinanderkommen. Hier die wichtigsten Unterschiede:

Platzteller:

Er ist mehr Dekoration als Teller, denn er wird als Unterlage für weitere Speise- oder Suppenteller verwendet. Aus diesem Grund hat er auch so einen großen Durchmesser und ist ganz flach.

Speiseteller:

Wie es der Name schon vermuten lässt, werden auf ihm sämtliche Gerichte serviert. Er wird auch Ess- oder Fleischteller genannt und ist flach. Welche Größe oder Form er hat, bestimmt das jeweilige Gericht. Zu den kleineren gehören die Salat- und Dessertteller, dann kommt der oftmals rechteckige Fischteller, während der Größte im Tellerstapel der Pizzateller ist.

Pastateller:

Im Gegensatz zu den bereits genannten Speiseunterlagen ist dieser Teller tief und hat einen besonders breiten Rand, welcher in Restaurants oft als Dekorations-Fläche dient. Er eignet sich ideal – wer hätte das gedacht – für Pasta, aber auch große Salate werden darin serviert.

Suppenteller:

Dieser ist kleiner als der reguläre Speiseteller, dafür besitzt er eine um einiges tiefere Form mit hochgezogenem Rand für ausreichend Fassungsvermögen.

Weitere, aber nicht in jedem Haushalt vorhandene Teller wären der kleine Brotteller, der Anstellteller für Essensabfälle oder der Gabenteller für Früchte, Plätzchen und dergleichen. Auch Teebeutelteller oder Gourmetteller findet man eher selten in privaten Gedeck-Sammlungen.

Türkisfarbene Teller auf weißem Steinuntergrund

Den Richtigen finden

Selbst für den erfahrenen Gastgeber ist es oft nicht so einfach, den richtigen Teller für das Gedeck zu finden, denn es gibt sie in einer Vielzahl an Farben, Materialien, Formen und Stilen. Ganz klassisch stimmt man seine Teller auf die Einrichtung und Tischdekoration ab, aber grundsätzlich gilt: Auf den Tisch kommt, was gefällt.

Von Giftgrün über Dunkelrot bis hin zu Tiermustern: Mit den perfekten Tellern kann man sein Esszimmer zu einem richtigen Hingucker werden lassen. Wenn man befürchtet, sich schnell daran sattzusehen, greift man vorzugsweise zum schlichten weißen Porzellan – dafür eventuell in einer ausgefallenen Form, wie einem Dreieck. Wer Kreativität beweisen möchte und ein Gespür für Deko hat, kann die außergewöhnlichsten Kombinationen zusammenstellen. Der Trend entfernt sich nämlich von kompletten Geschirrsets hin zu individuellen Einzelstücken. Mix & Match lautet die Devise nämlich schon längst nicht mehr nur in der Studenten-WG!

Wie viel wovon?

Nicht nur junge Leute, die gerade ihre erste Wohnung beziehen, stellen sich immer wieder die Frage: Wie viele Teller brauche ich wirklich? Aber das ist nicht pauschal zu beantworten. Es kommt unter anderem darauf an, wie viele Bewohner es gibt, ob man regelmäßig viele Gäste empfängt und ob man einen Geschirrspüler besitzt. Ist Letzterer vorhanden, empfiehlt es sich immer, etwas mehr Geschirr zu kaufen, damit die Spülmaschine nicht halbleer benutzt werden muss. Ansonsten würde für eine vierköpfige Familie ein Geschirrset im 6er-Pack ausreichen. Ein gutes Set zeichnet sich dabei immer darin aus, dass es Teller in vielen verschiedenen Größen beinhaltet. Aber immer daran denken, dass auch genügend Platz zum Verstauen vorhanden sein muss …

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