5. Dezember 2018

Traditionelle Weihnachtsessen in Europa

So lassen sich unsere Nachbarn das Weihnachtsfest schmecken

Würstelsuppe, Weihnachtskarpfen oder Fondue – das traditionelle Weihnachtsessen, das an Heiligabend und am Weihnachtstag von Frankreich über Italien bis Ungarn serviert wird, könnte unterschiedlicher nicht sein. Während es die einen – aufgrund der christlichen Fastentradition – an Heiligabend eher langsam angehen lassen und erst am ersten Weihnachtsfeiertag den großen Braten servieren, startet das Festmahl bei den Franzosen beispielsweise bereits am 24. Dezember mit einem 7-gängigen Menü. Eines ist jedoch allen europäischen Ländern gemein: Weihnachten ist in jeder Hinsicht ein Fest der Sinne, das durch den Magen geht.

Italien

Die Weihnachtsmenüs unserer lebenslustigen Nachbarn differieren zwar nach Region, aber zumeist wird der Heiligabend fleischlos begangen. Als Primi Piatti werden gerne Spaghetti Vongole oder auch Risotto serviert, unter den Secondi Piatti findet man oft und gerne Fische wie Aal oder Kabeljau. Am Weihnachtstag, wenn die große Famiglia italiana zusammentrifft, wird der Arrosto di Natale, der Weihnachtsbraten aufgetischt. Der traditionelle Panettone darf als Nachspeise dabei nicht fehlen, genauso wie die italienischen Weihnachtskekse (Rezepte für das italienische Weihnachtsgebäck).

Deutschland

Auf Platz eins der Hitliste der Weihnachtsessen an Heiligabend findet man in Deutschland Kartoffelsalat mit Würstchen. Mancherorts werden auch Raclette, Fondue oder ein Weihnachtskarpfen aufgetischt. Am Weihnachtstag steht bei vielen Familien die Weihnachtsgans, gefüllt mit Äpfeln und Maroni, am Menüplan.

Frankreich

Weihnachtsessen einmal anders: Statt des fleischlosen Fastens wird hier kulinarisch aus dem Vollen geschöpft. Nicht weniger als 7 Gänge und 13 Desserts warten auf die Franzosen zu Heiligabend. Unter den Vorspeisen finden sich Austern, Lachs und die berühmte Gänsestopfleber. Als Hauptgericht wird zumeist ein Truthahnbraten mit Maronifülle oder ein Kapaun mit Pflaumenfülle serviert. Eines der unverzichtbaren Desserts ist der Bûche de Noël – ein Traum aus Biskuit und Schokoladen-Buttercreme.

Schweiz

Ein traditionelles Weihnachtsessen in der Schweiz zu definieren, ist nicht einfach. Sind doch gerade die Schweizer, je nach Region, kulinarisch äußerst unterschiedlich. Ein Gericht, das allerorts sehr gerne zu Weihnachten serviert wird, ist das Fondue Chinoise. Beim Suppenfondue kommen Freunde und Familie zusammen und es wird über Stunden hinweg gemütlich gegessen und geredet.

Slowenien

Aufgrund der christlichen Fastentradition starten unsere slowenischen Nachbarn sehr enthaltsam ins Weihnachtsfest. Zu Heiligabend steht die Mitternachtsmesse im Mittelpunkt und erst danach gibt es ein deftiges Mahl mit Blutwürsten oder Schweinefleisch. Am Weihnachtsfeiertag findet sich häufig ein Schweinebraten am Festtagstisch. Nicht fehlen darf beim Weihnachtsessen das slowenische Festtagsgebäck Potitze – ein Gebäck aus Hefeteig mit vielen unterschiedlichen Füllungen wie zum Beispiel einer Walnussfülle.

Ungarn

Deftig geht es beim Weihnachtsessen in Ungarn zu. Egal ob an Heiligabend oder an den Weihnachtsfeiertagen, ein dreigängiges Menü ist hier Pflicht. Beliebt sind dabei Klassiker wie die ungarische Fischsuppe, gebratener Fisch und gefülltes Kraut. Am Weihnachtstag wird auch gerne das hierzulande bekannte Szegediner Gulasch aufgetischt. Ein klassisches Dessert sind Beigli – köstliche Nuss- oder Mohnrollen – die das Festmahl abschließen.

Sie haben Lust auf etwas Abwechslung und wollen Ihrem Weihnachtsmenü einen internationalen Abschluss bescheren? Dann sind Sie mit diesem Dessert aus Frankreich bestens bedient:

Bûche de Noël – französischer Baumkuchen

Französischer Baumkuchen, angeschnitten auf einem Holzbrett und dekoriert mit Johannisbeeren.

Zutaten:

  • 6 Eier
  • 100 g Zucker
  • 100 g Mehl
  • 200 g weiche Butter
  • 150 g Zucker
  • 100 g Zartbitterschokolade
  • 2 TL Kakaopulver
  • 4 Eigelbe
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz

Zubereitung: 

  1. Den Backofen vorheizen und das Backblech mit Backpapier auslegen.
  2. Die sechs Eier trennen und das Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen, 30 g Zucker langsam einrieseln lassen. Das Eigelb mit dem restlichen Zucker cremig schlagen. Eischnee und das gesiebte Mehl unterheben.
  3. Die Biskuitmasse gleichmäßig auf dem Backblech verstreichen und im Ofen bei 200° Grad (mittlere Schiene, Umluft 180° Grad) 12 Min. backen. Ein leicht angefeuchtetes Küchentuch mit Zucker bestreuen. Die Biskuitplatte darauf stürzen, das Backpapier abziehen. Die Biskuitplatte mithilfe des Tuches einrollen und abkühlen lassen.
  4. Für die Schokoladecreme Butter und Zucker im Wasserbad cremig rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die Schokolade in Stücke brechen, im Wasserbad schmelzen lassen und mit dem Kakaopulver unter die Buttermasse rühren. Die vier Eigelbe und das Ei einzeln vorsichtig einrühren. Die Creme 20 Min. kühl stellen.
  5. Den Biskuitteig ausrollen und die Hälfte der Schokoladencreme darauf verteilen, dabei einen ca. 2 cm breiten Rand an der breiten Seite freilassen. Von der breiten Seite her aufrollen.
  6. Die Roulade mit der übrigen Schokoladecreme rundum bestreichen und über Nacht kühl stellen.

Wir wünschen Ihnen bereits jetzt frohe Weihnachten und ein köstliches Festmahl!

 

Fotocredits: iStock.com/golero, iStock/etorres69

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