7. Dezember 2017

Wärmende Wintergewürze

Von A wie Anis bis Z wie Zimt

Auch wenn in unseren Breitengraden das Jahr über vergleichsweise sparsam gewürzt wird, können wir im Winter von vollmundigen und herzhaften Gewürzen nicht genug bekommen. Wintergewürze wie Nelken, Kardamom oder Zimt sind Sinnbild für eine ganze Jahreszeit und verfeinern traditionelles Weihnachtsgebäck ebenso wie herzhafte Braten. Nach einem langen Winterspaziergang im Schnee, wärmen wir außerdem gerne unsere Hände an wohlig warmen Tassen – und an deren Inhalt. Egal ob im Glühwein, Punsch oder Gewürztee – die wohlschmeckenden Wintergewürze haben eines gemeinsam: Sie wärmen von innen, haben allerlei gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und stärken das Immunsystem.

Wintergewürze mit wärmender Wirkung

Schon in der uralten chinesischen Heillehre oder dem Ayurveda wusste man, dass Nahrungsmittel, aber auch Gewürze, thermisch auf unseren Körper wirken. Die klassischen Wintergewürze gehören, wenig überraschend, zu den wärmenden Würzstoffen. Was in den Samen, Früchten, Rinden und Wurzeln der Wintergewürze steckt, sind hochkonzentrierte Wirkstoffe, die seit mehr als 5.000 Jahren verzehrt und kultiviert werden. Die ätherischen Öle, die sie beinhalten, schützen uns bei nass-kaltem Wetter nicht nur vor Erkältungskrankheiten, sondern sorgen auch für Genuss und höchstes Wohlbefinden in der kalten Jahreszeit.

Wintergewürze von A bis Z

  • Anis, auch als süßer Kümmel bekannt, sorgt für das würzig süße Aroma in Lebkuchen und Co.
  • Ingwer ist ein echter Meister in Sachen kreislaufanregender, krampf- und schleimlösender Wirkung. Nicht umsonst zählt er in der indischen Ayurveda-Lehre zu einem der wichtigsten Heilmittel.
  • Kardamom sorgt in Speisen und Getränken für eine exotisch, frische Note. Zur Familie der Ingwerpflanze gehörend, werden die Frucht- und Samenkapseln des Kardamom-Strauches sowohl für deftige Chutneys als auch für verführerisch duftende Zimtschnecken eingesetzt.
  • Muskatnuss wirkt antibakteriell und beruhigend. Mit seinem fein herben und leicht bitteren Aroma passt das Wintergewürz ideal zu Wurzelgemüse und macht sich auch in Fleischbrühe und Fleischwaren gut.
  • Nelken sind die Blütenknospen des über zehn Meter hohen Nelkenbaums. Ihr charakteristisches Aroma verdanken Sie dem hohen Anteil ätherischer Öle. Die getrockneten Knospen werden gerne in Rotkohl, Sauerkraut oder Apfelkompott mitgekocht und sind in gemahlener Form in Lebkuchen und Spekulatius nicht wegzudenken.
  • Piment wurde bereits von den Azteken als Mittel gegen Magen- und Darmbeschwerden geschätzt. Als die Spanier es auf ihren Eroberungszügen entdeckten, verwechselten sie die Pimentkörner zunächst jedoch mit Pfeffer. Mit Lorbeer und Wacholder kombiniert, gibt das Wintergewürz leckeren Braten eine scharf süßliche Note.
  • Safran ist eines der teuersten Gewürze der Welt. Die feinen und lichtempfindlichen Safranfäden werden aus den Blüten der Safranpflanze gewonnen, sie wirken beruhigend und kraftspendend. Da Safran die Verdauung von Eiweiß unterstützt, wird das Wintergewürz gerne mit warmer Milch verzehrt.
  • Vanille wird eine aphrodisierende und belebende Wirkung nachgesagt. Die ursprünglich aus Mittelamerika stammende Gewürzvanille ist das ganze Jahr über ein beliebter Würzstoff und schmeckt mit seinem milden Aroma selbst den Kleinsten.
  • Zimt kurbelt den Kreislauf an und ist reich an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Gewonnen aus der Innenrinde des Zimtbaumes ist es eines der Wintergewürze schlechthin.

Feiner Glühwein oder alkoholfreier Heidelbeer-Punsch

Dieses aromatische Glühwein-Rezept ist  im Handumdrehen in einen schmackhaften und alkoholfreien Punsch verwandelt. Alles was Sie dafür tun müssen, ist den Rotwein gegen reinen Heidelbeersaft (Blaubeersaft) auszutauschen.

Topf mit Glühwein, dekoriert mit Zuckerwürfeln, halbiertem Apfel Orangenscheiben und- schnitzen, Zimtstangen, einer Flasche Wein und einem Korkenzieher.

Zutaten:

  • 1 l Rotwein oder Heidelbeersaft
  • 3 Zimtstangen
  • 6 Stück Sternanis
  • 6 Stück Gewürznelken
  • 3 EL brauner Kandiszucker
  • 1 Apfel
  • 2 unbehandelte Orangen

Zubereitung:

  1. Den Rotwein oder Heidelbeersaft mit den Gewürzen, dem Zucker, dem grob gewürfelten Apfel, den Zesten und dem Saft einer Orange erhitzen.
  2. Mit 1/4 l Wasser aufgießen und zugedeckt mindestens eine Stunde stark erhitzen, aber nicht köcheln lassen. Je länger Sie den Glühwein oder Gewürztee ziehen lassen, umso kräftiger wird sein Aroma.
  3. Vor dem Genuss durch ein feines Sieb abgießen und mit Gewürzen sowie feinen Orangenscheiben garnieren.

Wir wünschen Ihnen eine würzig fruchtige Weihnachtszeit!

 

Fotocredits: iStock.com/Lilechka75, iStock.com/fortyforks

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