27. Oktober 2020

Servietten – kleine Mundtücher ganz groß.

Alles, was Sie über Servietten wissen müssen.

Stoff oder Papier, das ist hier die Frage! Wenn auch bei weitem nicht die einzige, die man sich zum Thema Servietten stellen kann. Denn hinter dem kleinen Tuch und seiner Geschichte steckt mehr, als man vermuten würde.

Der Zweck der Serviette ist schnell definiert: Das meist quadratische Tuch dient dazu, sich während und nach dem Essen den Mund abzutupfen und die Hände abzuwischen. Ganz so leicht ist die Rolle der Serviette aber auch wieder nicht geklärt. Von kunstvoll gefaltet bis achtlos zusammengeknüllt, von farblich auf die Tischdeko abgestimmt bis zum reinen Gebrauchsgegenstand – die „Serviettenkultur“ ist so vielseitig wie Servietten selbst. Unbestritten ist aber die Tatsache, dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil eines schön gedeckten Tisches sind. Und daher lassen wir der Serviette nur zu gerne die Aufmerksamkeit zukommen, die sie eigentlich verdient hat.

ALS SERVIETTEN NOCH AUS BROTTEIG WAREN

Wenn wir zurück in die Geschichte blicken, zeigt sich, dass es bereits in der Antike Tücher gab, die ähnlich wie Servietten verwendet wurden. Bemerkenswert ist allerdings deren Größe, die sie etwa bei den Römern hatten. So sollten sie die Kleidung und auch die Liege, dem bevorzugten Möbel fürs Essen in den höheren Schichten, vor Flecken schützen. Am Ende des Mahls wurden außerdem die Reste darin eingepackt – quasi der Vorläufer des heutigen „doggy bags“. Noch früher wischte man sich die Finger einfach an einem Stück Brot ab. Ähnlich dürfte es auch wieder im Mittelalter gewesen sein. Damals nahm man es nicht so genau, worin man sich abwischte. Wenn nicht der Handrücken oder der Ärmel, so musste das Tischtuch herhalten. Als solches wurden Servietten übrigens ursprünglich verwendet, bis sie ab dem 15. Jahrhundert den Dienern über den linken Arm oder die linke Schulter hingen. Vor dem Servieren der Speisen wischten diese nämlich kurz über die Teller. Daher ist „Tellertuch“ eine altertümliche Bezeichnung für Serviette. Das Wort Serviette wiederum leitet sich vom Servieren ab. Ab dem 16. Jahrhundert kamen Mundtücher in Mode. Die Verbreitung des Bestecks führte schließlich dazu, dass die Hände deutlich sauberer blieben und die Servietten entsprechend „schrumpften“.

Modernes Tischkonzept mit schwarzem Besteck

SERVIETTEN-GRÖSSEN IM ÜBERBLICK

Heute unterscheiden wir bei Servietten meist zwischen folgenden Größen:

  • Das Restaurant-Standardmaß beträgt 50 Zentimeter Seitenlänge im entfalteten Zustand.
  • Cocktailservietten sind mit 25 x 25 Zentimetern nur halb so groß. Sie eignen sich für Fingerfood und Häppchen.
  • Tissue- oder Lunch-Servietten werden eher zuhause am Esstisch verwendet. Sie messen 33 x 33 Zentimeter.
  • Dinnerservietten sind 40 x 40 Zentimeter groß und in der gehobeneren Gastronomie zu finden.
  • Bistroservietten haben dieselben Maße wie Dinnerservietten, allerdings werden sie einmal mehr gefaltet – zu einem hohen Rechteck statt zu einem Quadrat.
  • Snackservietten weisen dieselbe Faltung wie Bistroservietten auf, wenngleich mit 33 x 33 Zentimetern.
  • Rondo-Servietten fallen mit ihrer kreisrunden Form etwas aus dem Rahmen. Sie werden zu Kuchen und Kaffee aufgedeckt.

Elegantes Tisch-Set mit Teller, Serviette und Besteck

SERVIETTEN AUS STOFF ODER PAPIER?

Doch nicht nur hinsichtlich der Größe, auch beim Material gibt es verschiedene Servietten-Optionen. Der Klassiker ist natürlich die Stoffserviette. Je gehobener der Anlass und das Restaurant, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Stoffserviette auf Ihrem Teller vorfinden werden. Sie werden meist aus Baumwolle hergestellt und in der Luxusvariante sogar zu feinem Damast gewebt. Mischgewebe sind ebenfalls denkbar, etwa mit Leinen oder Polyester. Letzteres macht die Servietten zwar einfacher zu bügeln, beeinträchtigt allerdings die Langlebigkeit. Hochwertige Stoffservietten hingegen behalten viele Jahre ihre Farbe und Form. Im Gegensatz dazu ist die – zumindest bei der Anschaffung – preiswertere Papierserviette ein Einwegprodukt. Sie besteht meist aus mehreren Lagen Zellstoff. Anzutreffen ist sie eher an Imbissständen, in Kantinen und bei Lieferservices. Durch die steigende Qualität sind Papierservietten aber auch immer mehr in der edleren Gastronomie vertreten.

Selbstverständlich haben wir auch ein paar Tipps, wie Sie für einen besonderen Anlass Ihre Servietten falten können …

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