20. Oktober 2020

New Breakfast.

Die neue Kunst des Frühstückens.

„Frühstücken wie ein Kaiser, mittagessen wie ein König und abendessen wie ein Bettler.“ Dieses Sprichwort könnte das Motto aller Brunch-Liebhaber sein – und sie werden immer mehr. Frühstücken ist so beliebt wie nie zuvor! Der „New Breakfast“-Kultur sei Dank werden Granola, Yoghurt Bowls und Co. sogar den ganzen Tag lang serviert …

Das Frühstück gilt bei uns als die wichtigste Mahlzeit des Tages. Dabei mutmaßen Forscher, dass das Frühstücken eigentlich eine relativ junge Entwicklung in der Menschheitsgeschichte ist. Unsere Steinzeit-Vorfahren verzehrten vermutlich eher abends das, was sie untertags gejagt und gesammelt hatten. Schriftlich erwähnt wird das Frühstück erstmals im alten Ägypten. Als unverzichtbare Stärkung für den bevorstehenden (Arbeits-)Tag gilt es sogar erst seit der Industrialisierung. Seither hat auch die Lebensmittelindustrie das ihre dazu beigetragen, den Status der morgendlichen Mahlzeit zu pushen. Die Supermarktregale quellen nur so über vor Cerealien-Schachteln, Foodblogs wetteifern um die ausgefallensten Rezepte und es gibt kaum ein Café, das ohne eigene Frühstückskarte auskommt.

New Breakfast: Hochzeit des Brunch

Ob zum Valentinstag oder an Ostern: Egal zu welchem Anlass, alle Welt scheint nach Herzenslust zu brunchen. Vor allem am Wochenende wird dieses ausgiebige Frühstück – als Ausgleich zur stressigen Arbeitswoche – genüsslich zelebriert. Der Brunch, ein Mix aus „breakfast“ und „lunch“, liegt auch zeitlich zwischen diesen beiden Mahlzeiten. Diese Flexibilität passt sehr gut in unseren immer dynamischer werdenden Tagesablauf, wo Mahlzeiten nicht mehr an fixe Uhrzeiten gebunden sind. Tatsächlich ist der Brunch sogar schon seit dem späten 19. Jahrhundert – zumindest in England – bekannt. So richtig populär gemacht haben ihn aber erst die Amerikaner. Sie „erfanden“ nämlich in den 1930er-Jahren den Muttertagsbrunch.

Gebackene Eier zum Brunch

Breakfast Club: Frühstücken als Gemeinschaftserlebnis

Der Brunch ist aber nur ein Ausdruck von vielen der neuen Frühstückskultur. Experten fassen diesen Trend unter dem Begriff New Breakfast zusammen. Denn der Brunch ist weit mehr als ein ausgedehntes Frühstück. Genauso wichtig wie das, was auf den Tisch kommt, ist auch, wer daran Platz nimmt. Beim Frühstücken geht es weniger darum, unseren Körper schon morgens mit Nahrung zu versorgen. Dass es auch ohne geht, beweisen immerhin unsere südeuropäischen Nachbarn, die nur schnell einen Kaffee im Stehen trinken. Bei uns hat Frühstücken hingegen eine starke soziale Komponente. Es bedeutet, sich füreinander Zeit zu nehmen und gemeinsam zu genießen. Auf Instagram und Co. lebt dieses Phänomen zumindest digital weiter: Influencer, aber auch durchschnittliche User, posten liebend gern Fotos ihrer Teller, Tassen und Schüsseln und laden ihre Follower so indirekt an den Frühstückstisch ein.

Das neue Frühstück ist individuell, gesund und hochwertig

Immer öfter nimmt man das Frühstück auch außer Haus zu sich. Die meisten Kaffeehäuser und Hotels bieten mehrere Brunchmenüs auf ihrer Karte an oder am Wochenende sogar All-day-Frühstücksangebote. Dabei geht der Trend klar weg vom Buffet hin zu individuell georderten Gerichten. So kann jeder genau das bestellen, was ihm zusagt. „Meal fragmentation“ nennen das Trendforscher – es essen nicht mehr alle am Tisch das gleiche. Durch das gemeinschaftliche Teilen wird ohnehin nach Lust und Laune verkostet und probiert. Abgesehen davon legt man immer mehr Wert auf ein gesundes Frühstück mit weniger Zucker, Fett und Kohlenhydraten. Außerdem rücken die Qualität und Herkunft der Zutaten zunehmend in den Fokus der Konsumenten.

Die aktuellen Trend-Gerichte für Frühstück & Brunch

Typisch für einen Brunch ist ein bunter Mix aus kalten und warmen Speisen. Sehr gefragt sind internationale Spezialitäten wie amerikanische Pancakes mit Ahornsirup, belgische Waffeln oder pikante Eigerichte wie spanische Omeletts. Als Brotersatz wird gerade Süßkartoffel-Toast gehypt, ebenso Breakfast Burger. Müsli-Liebhaber schätzen nach wie vor Granola, Overnight Oats, Porridge und Bowls. Der neueste Cerealien-Clou sind jedoch Mini Pancakes, die wie Müsli mit Milch oder Joghurt und allerlei Toppings wie Früchten und Nüssen serviert werden.

Pancakes auf einer Steinplatte mit frischen Blaubeeren

Rezept: Mini Pancake

Zutaten:

  • 300 g Mehl
  • 220 ml Milch
  • 100 g Zucker
  • 2 Eier
  • 2 TL Backpulver
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • Öl oder Butter zum Ausbacken

Zubereitung:

  1. Zimmerwarme Milch und Eier gründlich verquirlen und salzen.
  2. Mehl, Zucker, Backpulver und Vanillezucker vermischen und nach und nach unter die Eiermilch rühren, bis ein glatter Teig entsteht.
  3. 30 Minuten ziehen lassen. Öl oder Butter in einer Pfanne erhitzen und den Teig mit einem Löffel in kleinen Portionen hineingeben.
  4. Dabei ausreichend Abstand zwischen den Klecksen lassen.
  5. Auf beiden Seiten kurz goldbraun herausbacken.
  6. Die Mini Pancakes können im Backofen bei 80-100 °C warm gehalten werden.
  7. Nach Belieben mit frischen Früchten, Honig, Puderzucker usw. garnieren.

Tipp: Besonders gleichmäßig werden die Mini Pancakes, indem man den Teig in einen Spritzbeutel füllt und mit einer runden Tülle direkt in die Pfanne portioniert.

 

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