7. Juli 2020
Die Melone – ein rundes Multitalent.
Ein Sommerliebling wirft sich in Schale.
Jeder Bissen davon schmeckt nach Sommer pur: Melonen gehören in der heißen Jahreszeit unbedingt in die Obstschale. Kaum eine andere Frucht erfrischt so sehr wie sie. Ob rot leuchtende Wassermelone, orangefarbene Cantaloupe oder gelbliche Netzmelone. So vielfältig wie ihr Aussehen sind auch die Arten der Zubereitung …
ÜBERRASCHENDE VERWANDTSCHAFT
Auch wenn Melonen in der Obstabteilung angeboten werden, sind sie streng genommen dem Gemüse zuzurechnen. Immerhin handelt es sich dabei um ein Kürbisgewächs. Am Fruchtfleisch mit den Kernen erkennt man auch eine gewisse Ähnlichkeit mit – Überraschung! – Gurken und Zucchini, ihren Verwandten. Ursprünglich stammen Melonen wahrscheinlich aus Afrika, wobei manche Forscher Asien als Heimat vermuten. Hauptsache, sie haben es warm und sonnig. Mittlerweile wächst die Melone in vielen Ländern der Welt, von Israel bis Indien.
MEHR ALS 750 SORTEN
Weltweit entstanden im Laufe der Zeit die verschiedensten Kreuzungen und Züchtungen. Heute sind rund 750 Melonensorten bekannt. Hier gibt es bestimmt die eine oder andere Neuheit zu entdecken. Wassermelone, Honigmelone, Cantaloupe oder Netzmelone (Galiamelone) sind bei uns am häufigsten erhältlich, aber kennen Sie auch die Futoro-Melone (Piel de Sapo), Crimson-Sweet-Melone, Ogen-Melone oder Sugar-Baby-Melone? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Wasser- und Zuckermelonen. Letztere sind kleiner, haben einen höheren Zuckergehalt und besitzen eine Kammer mit Kernen im Inneren, die sich leicht entfernen lässt. Rund 500 Sorten sind den Zuckermelonen zugeordnet.
EINE FRUCHT DER REKORDE
Nicht nur die enorme Anzahl der Sorten ist unglaublich – bei Melonen gibt es noch mehr zu staunen. So gibt es Wassermelonensorten, die bis zu 100 Kilo schwer werden können. Wassermelonen bestehen zu rund 95 Prozent aus Wasser, während Zuckermelonen immerhin auf einen Gehalt von 85 bis 87 Prozent kommen. Rekordverdächtig ist mitunter auch der Preis: Sorten wie die japanische Densuke oder Yubari gehören zu den teuersten Früchten der Welt und sind ein wahres Luxus-Obst.
NASCHEN UNBEDINGT ERLAUBT
Die süßen Kugeln enthalten nicht nur viel Wasser, sondern auch jede Menge gesunde Nährstoffe und Vitamine. Vor allem Wassermelonen trumpfen mit Provitamin A, B-Vitaminen, Vitamin C, Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium auf. Zwar gibt es mittlerweile viele Seedless-Züchtungen, doch sollten Sie die Kerne nach Möglichkeit mitessen. Darin stecken nämlich besonders viele Nährstoffe, weswegen sie im Nahen Osten gerne geröstet geknabbert oder in Indien zu Mehl vermahlen werden.
DUFTPROBE UND KLOPFTEST
Augen auf beim Kauf? Bei Wassermelonen spitzt man besser die Ohren, denn der Klopftest verrät, ob es sich um eine reife Frucht handelt. Klopft man mit den Fingerknöcheln gegen die Schale, sollte es voll und dumpf klingen. Bei einem hohlen Klang besser die Finger davon lassen, denn Melonen reifen zuhause nicht mehr nach. Bei Zuckermelonen verlässt man sich am besten auf den Geruchssinn. Reife Exemplare verströmen vor allem am Stielansatz einen süßlichen Duft. Weist eine Melone eine Netzzeichnung auf, sollte diese schon etwas runzelig sein. An einem kühlen, dunklen Ort lassen sich Melonen ein bis zwei Wochen lagern, wobei sie im Kühlschrank an Aroma einbüßen. Aufgeschnittene Stücke sollten Sie binnen eines Tages verzehren.
MULTITALENT IN DER KÜCHE
In Scheiben, in Würfeln oder in eleganten Bällchen? Nicht nur pur lassen sich Melonen auf die unterschiedlichsten Arten genießen. Die süßen, saftigen Früchte harmonieren geschmacklich auch hervorragend mit Herzhaftem wie Schinken und Käse. „Prosciutto e Melone“ ist etwa ein echter Antipasti-Klassiker. Melonen sind auch eine absolute Lieblingszutat vieler leichter Sommersalate. Sie schmecken in Cocktails, Smoothies und Bowles ebenso wie als fruchtige Eissorte oder püriert in einer kalten Suppe. Haben Sie schon einmal gegrillte Melone probiert? Das sind gleich zwei Sommerklassiker auf einen Streich!
WASSERMELONEN-GAZPACHO
Zutaten:
- ½ kernlose Wassermelone
- 150 ml Tomatensaft
- Gurke, 1 Stück
- 1 rote Chilischote
- 1 rote Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Kresse
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Das Fruchtfleisch der Wassermelone herauslösen und würfeln.
- Zwiebel schälen und fein hacken. Gurke waschen, Enden entfernen und in kleine Würfel schneiden.
- Den Strunk der Chili abschneiden und in kleine Röllchen schneiden.
- Ein paar Gurkenwürfel und Chiliringe beiseite geben, den Rest zusammen mit der Wassermelone, den Zwiebeln und dem Olivenöl in eine Schüssel geben und pürieren.
- Salzen und pfeffern und bis zum Servieren kühl stellen.
- Mit den übrigen Chili- und Gurkenstücken sowie mit gezupfter Kresse garnieren.
Tipp: Das Gazpacho schmeckt mit darübergebröseltem Feta noch aromatischer.