28. April 2020

Schwarzkümmelöl.

Das heilende Öl aus dem Orient.

Kleine Samen mit großer Wirkung: Schwarzkümmelöl hat im Nahen Osten nicht nur in der Küche einen hohen Stellenwert. Das aus den dunklen Samen des Schwarzkümmels gewonnene Öl ist auch ein geschätztes Hausmittel gegen allerlei Beschwerden. Der vielseitige Nutzen wird inzwischen von zahlreichen medizinischen Studien belegt – Grund genug, um dieses spannende Naturheilmittel näher unter die Lupe zu nehmen.

Wer von der geheimnisvollen Kraft des Schwarzkümmels profitieren will, muss früh aufstehen: Die Kapseln der leuchtend blau blühenden Pflanze werden nämlich noch vor Sonnenaufgang geerntet, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Ernte wird anschließend getrocknet, gedroschen und in einer Ölmühle zu Öl gepresst. Auf diese Weise wird bereits seit Jahrhunderten das begehrte Schwarzkümmelöl hergestellt. Das Hahnenfußgewächs mit dem botanischen Namen Nigella sativa stammt aus dem Mittelmeerraum und ist vor allem in Westasien, Indien, Nordafrika und Südeuropa beheimatet. In diesen Gebieten erkannte man auch zuerst seine beeindruckende Wirkung.

Ein Kraut gegen viele Leiden

Seit über 2000 Jahren gilt Schwarzkümmel und sein Öl als altes Volksheilmittel. Schon Tutanchamun wurde es ins Grab mitgegeben, findet aber auch in der Ayurveda-Medizin Anwendung. So soll Schwarzkümmelöl Bluthochdruck senken, den Blutzuckerspiegel regulieren und das Immunsystem stärken. Gerne wird es bei Allergien, Atemwegserkrankungen wie Asthma, Schlafstörungen, Blähungen und Hautkrankheiten eingesetzt. Darüber hinaus soll es entzündungshemmend, desinfizierend, schmerzlindernd und krampflösend wirken, gegen Pilze und Viren helfen sowie für glänzendes Haar sorgen.

Schwarzkümmelöl in der Naturheilkunde

Der Allrounder der Pflanzenheilkunde wird sogar von Tierärzten geschätzt und etwa bei Hunden gegen Milben und Zecken ins Futter gemischt oder zur Fellpflege verwendet. Auch beim Menschen kann die Anwendung sowohl innerlich als äußerlich stattfinden. Ob als Nahrungsergänzungsmittel oder Tee, zum Ölziehen oder Inhalieren, für Massagen oder Wickel: Schwarzkümmelöl entfaltet seine Wirkung auf sehr vielseitige Art. Auch in selbstgemachte Kosmetik kann man das wertvolle Öl mischen, etwa in Cremes, Lotionen, Seifen oder Badezusätze.

Zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe

Verantwortlich für die Wirkung von Schwarzkümmelöl ist eine reiche Kombination an Inhaltsstoffen. Das Öl enthält ätherische Öle, ungesättigte Fettsäuren sowie Omega-Fettsäuren und Aminosäuren. Dazu kommen Betakarotin, B-Vitamine, Vitamin C und E und Spurenelemente wie Magnesium, Selen, Folsäure und Biotin. Hervorzuheben sind außerdem der Wirkstoff Thymochinon, Gerbstoffe und Saponine. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Studien über das Schwarzkümmelöl. Doch nicht alle seine behaupteten Wirkungen sind wissenschaftlich belegt. Die Verwendung bei gesundheitlichen Problemen sollte daher immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen – zumal das Öl bei zu hoher Dosierung auch Nebenwirkungen aufweist.

Der kulinarische Nutzen des Schwarzkümmels

Eines kann man dem Schwarzkümmel aber nicht streitig machen: seinen Platz in der Küche. Die kleinen Samen sind in vielen orientalischen und indischen Gerichten wie Currys, Chutneys, Kormas und Biryanis zu finden. Neben Brot und Kuchen wird sogar orientalischer Kaffee damit gewürzt. In der Pfanne geröstet, ergeben die Samen ein knuspriges Topping für Suppen, Gemüse und Fisch. Nicht zu verwechseln ist Schwarzkümmel mit schwarzem Sesam – und auch mit Kümmel und Kreuzkümmel ist er nicht verwandt. Sein pikantes, leicht pfeffriges Aroma entfaltet er vor allem konzentriert als Öl von gelblich-rötlicher bis bräunlicher Farbe. Schonend kaltgepresst, möglichst naturbelassen und aus biologischem Anbau ist Schwarzkümmelöl ein wertvolles Speiseöl. Wie bei nativem Olivenöl gilt auch hier: möglichst nicht erhitzen, um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Für kalt angerichtete Speisen und eingelegtes Gemüse eignet es sich jedoch hervorragend.

Selbst gemachtes Pitabrot mit Schwarzkümmelsamen

Rezept: Pitabrot mit Schwarzkümmel

Zutaten für 2 Brote:

  • 500 g Mehl
  • 40 g frische Hefe (1 Würfel)
  • 1 TL Zucker
  • 1 Eigelb
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Schwarzkümmelsamen
  • Salz

Zubereitung:

  1. Hefe und Zucker in 300 ml lauwarmem Wasser auflösen und mit Mehl, Salz und Olivenöl zu einem glatten Teig verkneten, der sich vom Schüsselboden löst. Zu einer Kugel formen, mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort mindestens 30 Minuten gehen lassen. Der Teig soll auf das doppelte Volumen angewachsen sein.
  2. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal durchkneten und halbieren. Zuerst zu zwei gleich großen Kugeln formen und dann zu flachen Fladen (ø 20-25 cm). Zwischendurch immer wieder mit Schwarzkümmelsamen bestreuen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und zugedeckt weitere 20 Minuten gehen lassen.
  3. Die Oberseite mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit einem Messer rautenförmig einritzen. Im vorgeheizten Ofen bei 220 °C (Ober-/Unterhitze) 15 bis 20 Minuten hellbraun backen.
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