25. Januar 2022

Pflanzen aus eigentlich fernen Ländern

Local Exotics

Essen wird immer mehr zum Lifestyle. Klassische Gerichte sind dabei weniger gefragt, als Exotisches. Die Zutaten sollten aber trotzdem einen ökologisch vertretbaren Fußabdruck haben und schmecken. Also am besten lokal angebaut sein. Und genau das geht jetzt – wie Local Exotics a la Reis aus Österreich, Kobe Beef Austria und Meeresfische aus den Alpen eindrucksvoll zeigen.

Früher waren heimische Exoten unvorstellbar

Regionale Lebensmittel sind schon lange populär. Und trotzdem beginnen Österreichs Obst- und Gemüsebauern langsam, sich auf das mildere Klima einzustellen. Was vor zwanzig Jahren noch unvorstellbar war, wird heute mit Erfolg und Ertrag gezüchtet.

Innovative Wege für Local Exotics

Unsere Ernährung ist bewusster geworden. Man isst, was Saison hat und aus dem eigenen Land kommt. Das schürt aber auch die Sehnsucht nach exotischen Geschmäckern. Nur ist das ein Widerspruch in sich: exotisch und regional. Und doch hat dieser Trend der Konsumenten für Veränderungen in der Lebensmittelproduktion gesorgt. Das heimische Produkt-Portfolio wurde mit innovativen Wegen von Landwirten, Fischzüchtern und Gemüsebauern ausgebaut.

Gastrotrend 2022

Das neue kulinarische Paradoxon, regional aber bitte auch exotisch, rief nach dem heimischen Anbau von „Exoten“ wie Reis, Wasabi, Ingwer, Melonen, Zitronen oder Kiwis. Diese müssen jetzt nicht mehr tausende Kilometer zurücklegen, um auf unseren Tellern zu landen. Mit Technologien wie Aquaponik oder Indoor Farming können nun auch exotische Lebensmittel in Mittel- und Nordeuropa angebaut werden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: kurze Transportstrecken. Die sogenannten Local Exotics gehören zu den Gastrotrends 2022.

Frische Feigen auf einer alten Steinarbeitsplatte

Süße Feigen aus Wien

Kreative Obstbauern pflanzen die Local Exotics auch hierzulande, teilweise mit speziellen Züchtungen, an. Wie Feigen aus Wien. Die man nicht nur im Hofladen kaufen, sondern sogar ein eigenes kleines Feigenbäumchen für den Balkon mit nach Hause nehmen kann. Im Herbst schmecken diese selbst gezogenen Feigen besonders süß. Sie können geerntet werden, sobald sie die sortentypische Farbe haben und sich leicht vom Zweig lösen.

Salat mit Wassermelone

Wassermelonen aus dem Burgenland

In Österreich kann man sich nun auch an heimischen Mini-Wassermelonen aus dem Burgenland erfreuen. Sie schmecken süßer, sind aber auch dünnwandiger als ihre Cousins aus dem Süden. Und auch wenn diese spezielle Züchtung das pannonische Klima liebt, so ist der Anbau nicht leicht. Da kommt es auf viele Faktoren an, um das perfekte Produkt zu bekommen. Sogar Hummelvölker werden eigens für die Bestäubung der Pflanzen gekauft.

Frische Zitronen liegen auf einem Brett auf einer Steinarbeitsplatte

Zitronenparadies Faaker See

Dank einiger Pioniere gibt es jetzt auch Zitronen aus Kärnten. Am Faaker See findet sich ein wahres Zitronenparadies, Österreichs größte Zitrussammlung. Die hier wachsenden Biozitronen haben einen unverwechselbaren, nicht sauren Geschmack. Rund 280 Sorten werden hier mit fast mediterranem Flair angebaut und erinnern an eine Plantage an der Küste von Amalfi. Geerntet werden sie nur, wenn sie vollreif und weich sind. Denn nur so entfaltet sich der typische Geschmack.

Weinviertler Beeren-Freuden

Dass in Loosdorf Himbeeren und Heidelbeeren angebaut werden, ist bekannt. Dass hier aber auch exotisches Obst wie die Physalis Goldbeere oder Bio-Mini-Kiwis ihre Heimat haben, mag man kaum vermuten. Beide Früchte aber sind echte Weinviertler.

Baby Kiwis

Oliven vom Neusiedlersee

Herangewachsen in Norditalien, stehen jetzt im burgenländischen Mörbisch, direkt am Neusiedlersee, wunderschöne Olivenbäume. Der Osten Österreichs hat ein sehr ähnliches Klima wie am Gardasee. Und auch wenn die Winter etwas kälter sind, so sind erst Temperaturen mit bis zu minus 15 Grad ein Problem für die Oliven. Die geernteten Oliven werden in Salzlake eingelegt und langfristig soll auch Olivenöl gepresst werden.

Was kommt als Nächstes?

Auch wenn heimische Früchte, wie der Apfel, noch immer sehr beliebt sind, suchen österreichische Lebensmittelproduzenten immer wieder nach Nischen und neuen Produkten. Exotische Früchte made in Austria sind ein Renner und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Wir dürfen gespannt sein, was die nächste Neuerung am Markt der Köstlichkeiten sein wird.

Zurück zur Übersicht
Zur optimalen Darstellung der Website verwenden wir Cookies. In Ihren Browsereinstellungen können Sie die Verwendung von Cookies deaktivieren. OK